Moers. Eine neue Spielstätte für das Schlosstheater Moers kostet 30 Millionen Euro. Es gibt Fördertöpfe. Wie das Projekt nun finanziert werden soll.
Stadt und Schlosstheater sind einem ökologischen Anbau an das Weiße Haus und damit einer neuen Spielstätte für das STM einen Schritt näher gekommen. Der Hauptausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich grünes Licht gegeben, dass die Stadt dafür Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Kulturinvest 2023“ beantragen soll.
Bei diesem Vorhaben geht es um sehr viel Geld. Nach derzeit vorliegenden Kostenschätzungen müssen für das Projekt rund 30 Millionen Euro aufgewendet werden. Sollte eine Bewerbung beim besagten Bundesprogramm erfolgreich sein, wäre bei investiven Kulturvorhaben wie diesem eine Förderung von 50 Prozent möglich, maximal aber 20 Millionen Euro. Die Stadtverwaltung kalkuliert mit einer Fördersumme in Höhe von 15 Millionen Euro.
80 Prozent sollen fremdfinanziert werden
Wie es heißt, sollen aber mindestens 80 Prozent der Kosten aus Fremdmitteln finanziert werden, so dass für die Stadt Moers letztlich ein Eigenanteil in Höhe von rund 6 Millionen Euro zu zahlen wäre. Heißt: Für etwa 9 Millionen Euro müssten noch Geldgeber gefunden werden, beispielsweise könnten das Mittel aus Landestöpfen oder von Stiftungen sein.
- Lesen Sie auch: Moerser Apotheker: „Wahnsinn, was nicht lieferbar ist“
Die Fraktion Liberale Union will diesen Weg nicht mitgehen, da das STM bereits über vier Spielstätten verfüge und die Stadt auch die 6 Millionen Euro nicht habe. Der Vorschlag der Fraktion, das Weiße Haus an einen Projektentwickler zu verkaufen, stieß im Fachausschuss allerdings auf wenig Verständnis.
Der Stadtrat Moers entscheidet final
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Michael Gawlik verwies auf frühere Diskussionen und betonte, er fühle sich an den getroffenen Kompromiss gebunden. „Wichtig ist, dass maximal 20 Prozent Eigenanteil angestrebt werden“, sagte er in der Sitzung. Christopher Schmidtke (Bündnis 90 /Grüne) verwies ebenfalls auf die Einigung mit der Hoffnung, größere Fördermöglichkeiten zu finden. Claus Peter Küster (Die Grafschafter) erinnerte, dass der Beschluss seinerzeit „auf breiter Basis“ vereinbart worden sei, und sprach von „einem weiteren Meilenstein“. Und auch Atilla Cikoglu (SPD) sagte, man habe lange auf die Förderkulisse gewartet.
- Mehr aus Moers und Umgebung? Gibt es hier.
Bürgermeister Christoph Fleischhauer erklärte, dass die Stadt mit der Entscheidung, die Fördermittel zu beantragen, noch keine 6 Millionen Euro investiere: „Die Alternative wäre, dass wir dann immer noch eine Baustelle haben.“ So oder so ist nunmehr Eile geboten. Der Förderantrag muss bis zum 16. Juni gestellt sein. Zwei Tage vorher trifft der Rat der Stadt die finale Entscheidung.