Moers/München. Nach dem Brand einzelner Teile auf einer Autobahn war lange Zeit offen, ob die Groß-Achterbahn zur Moerser Kirmes kommt. Nun gibt es Klarheit.

Obwohl die Großachterbahn „Heidi“ vor zwei Wochen bei einem Brand stark beschädigt worden ist, wird das spektakuläre Fahrgeschäft mit großer Wahrscheinlichkeit planmäßig zur Kirmes nach Moers kommen. Besitzer Ewald Schneider sagte auf Anfrage der NRZ, dass es „mit 99-prozentiger Sicherheit“ klappen werde: „Ich bin sehr zuversichtlich.“

Ein vorwiegend mit „Heidi“-Gondeln beladener Sattelzug war, wie berichtet, am Morgen des 24. Mai auf der Autobahn A 2 bei Peine in Brand geraten. Nach dem Gastspiel der Achterbahn bei einem Schützenfest in Wolfsburg hatte es zur Fronleichnamskirmes in Oberhausen gehen sollen. Diesen Rummel-Auftritt musste Ewald Schneider dann wegen der Zerstörungen absagen. Der Container-Inhalt war Schrott, konstatierte er seinerzeit gegenüber der Redaktion.

Der Münchner Schausteller setzte schließlich auf den Hersteller des Fahrgeschäfts – mit Erfolg. Die französische Firma Reverchon baut nämlich gerade eine zweite „Heidi“. Schneider konnte aushandeln, dass er aus dieser „Schwester“-Produktion Teile für seine beschädigte Achterbahn erhält und nutzen kann, bis er seine eigenen Ersatzteile bekommt. Deshalb geht Schneider davon aus, dass er im Anschluss an den Hamburger Sommerdom, der vom 21. Juli bis 20. August läuft, erstmals nach Moers kommen und „Heidi“ auf dem Friedrich-Ebert-Platz aufbauen wird. In der Grafenstadt ist die Kirmes vom 1. bis 5. September.

Trotz dieser Aussicht ist der Schaden, den der Brand an der Achterbahn verursacht hat, beträchtlich. Ewald Schneider schätzt ihn auf eine halbe Million Euro. Die Ursache ist übrigens bis heute unklar.

Auch interessant

Drei Millionen Euro hat Schneider 2019 für das Fahrgeschäft bezahlt, für das er zehn Sattelschlepper braucht, um es von Rummel zu Rummel zu transportieren. Mindestens drei Tage dauert jeweils der Aufbau. Beim jüngsten Oktoberfest zählte „Heidi“ zu den Attraktionen. In den Gondeln nehmen die Fahrgäste an Biertischen Platz. 430 Meter lang ist die kurvige Piste, unterwegs geht es auf eine Höhe bis zu 13 Metern, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 57 Stundenkilometer.

Auch das Rund-Karussell „Voodoo Jumper“ mit Gondeln und einem feuerspeiendem Vulkan soll sich auf dem Friedrich-Ebert-Platz drehen. Gebucht sind zudem das Hochgeschwindigkeits-Karussell „Jetlag“, ein Riesenrad, zwei Autoscooter und eine Groß-Schaukel.