Neukirchen-Vluyn. In Neukirchen-Vluyn, Rheinberg, Moers und Kamp-Lintfort geht ab sofort ein Modellprojekt an den Start. Wie das neue Angebot funktioniert.
Tatsächlich war es Rheinbergs Bürgermeister Dietmar Heyde, der am Mittwoch Morgen die Jungfernfahrt mit ODI, dem neuen Taxi auf Abruf in den wir4Städten, von Rheinberg aus zum Pressegespräch ins Rathaus nach Neukirchen-Vluyn fuhr. Was auch sehr gut geklappt habe, wie er dann bekundete. Ab sofort können Bürger in Moers, Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg das Taxi ODI (on Demand) nutzen, wenn der öffentliche Nahverkehr keine gute Anbindung bietet. Ein einzigartiges Modellprojekt im Land, bei dem Kommunen, die Niag und Taxifirmen zusammenarbeiten.
Im Rathaus Neukirchen-Vluyn stellte Bürgermeister Ralf Köpke zusammen mit seinen Amtskollegen Dietmar Heyde, Prof. Dr. Christoph Landscheidt (Kamp-Lintfort) und Christoph Fleischhauer (Moers) das Projekt vor. Es wurde unter Federführung von Anne Böhme (Mobilitätsmanagerin) und Ingrid von Eerde (Klimaschutzmanagerin) zusammen mit weiteren Beteiligten wie der Niag entwickelt.
Es gibt keine Fahrpläne und keine Linien
Anders als bei Bürgerbussen gibt es bei ODI keinen Fahrplan und keine Linien. Der Fahrgast meldet sich entweder telefonisch bei der NIAG-Hotline oder lädt die App „ODI wir4mobil“ im Store herunter. Die App sagt ihm, wann und wo er in seiner Nähe einsteigen kann. Eventuell gibt es Mitfahrer, wenn sie keine großen Umwege benötigen. „Es können aber auch Gruppen gebildet werden. Dabei gibt es je nach Personenzahl Rabatt“, erklärt von Eerde.
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Rabatte bekommen beispielsweise auch Fahrgäste mit VRR-Abos oder dem Deutschland-Ticket, Schwerbehinderte sowie Kinder von 7 bis 14 Jahren. Bezahlt wird (nur Bargeld) nach einer Tabelle in Kilometern Luftlinie. Die App sagt auch, wenn eine gute ÖPNV-Verbindung angeboten wird. „Ist die Fahrtdauer mit dem öffentlichen Nahverkehr länger als das Anderthalbfache der Pkw-Strecke, kann ODI genutzt werden“, erläutert von Eerde. Wobei die Preise an den ÖPNV angelehnt seien. Beispielsweise kostet die Strecke von fünf Kilometern 4.60 Euro, 20 Kilometer schlagen mit 13 Euro zu Buche. Und: ODI ist außerdem barrierefrei.
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ODI wird bisher von fünf Taxi-Unternehmen bedient; es könnten weitere hinzu kommen, lädt von Eerde ein. Das sind City Car (Moers und Kamp-Lintfort), EasyCab (Moers), Taxi Gardemann (Rheinberg) und Taxi Mewis (Neukirchen-Vluyn). Fünf Millionen Euro sind vorab als Gesamtkosten für das Projekt (Laufzeit zunächst bis Ende 2024) veranschlagt. Wobei die Kommunen die Differenz zu den offiziellen Taxipreisen zahlen. „Diese Differenz ist bei den Fünf Millionen eingerechnet“, sagt Köpke. „Was nach 2024 wird, hängt auch vom Land ab“, meint von Eerde. Wie groß die zu zahlende Differenz sein wird, bleibt wegen des Modellcharakters abzuwarten. Ab sofort werde das Projekt in den Kommunen plakatiert, um Werbung dafür zu machen.
Diese Kosten für die Taxis übernimmt das Land
75 Prozent der Projektkosten übernimmt das Land NRW, das im Vorfeld im Rahmen eines Wettbewerbs „NRW mobil“ förderwürdige Projekte ausgesucht hatte. „Wir sind sogar die einzigen in Deutschland, die so etwas entwickelt haben“, ist Köpke stolz auf sein Team.
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Landscheidt gab sich zuversichtlich: „ODI wird ein Selbstläufer.“ Gerade in den Randbereichen der Kommunen seien die Verkehrsanbindungen häufig schlecht. Fleischhauer würdigte das Team: „Es war ein großer logistischer Aufwand, ODI auf die Straße zu bringen.“ Heyde betonte, ODI bringe auch junge Leute nachts sicher ans Ziel und trage zur Mobilitätswende bei, indem es den Individualverkehr reduziere. Dass die NIAG als ÖPNV-Betreiber und die Taxi-Firmen sich beteiligten, sei ebenfalls dankenswert.
Das Taxi auf Abruf „ODI wir4 mobil“ kann ab sofort bei der Niag unter der Hotline 02841/20 55 55 oder unter der App ODI wir4mobil angefordert werden. ODI fährt montags bis donnerstags von 5 bis 23 Uhr, freitags von 5 bis 01 Uhr, samstags von 6 bis 01 Uhr und sonntags von 7 bis 23 Uhr. Alle Infos auch unter www.odi-faehrt-dich.de