Moers. Die Nachfrage nach Schrebergärten ist ungebrochen. Wie lange Interessierte derzeit auf eine freie Parzelle in Moers warten müssen.
Dem Alltag entfliehen, ein Stückchen Grün für sich ganz alleine genießen: Kleingärten erfreuen sich seit mehreren Jahren wieder großer Beliebtheit. Gerade während der Corona-Zeit sei die Nachfrage nach einem Stück grünen Idyll stark gestiegen. Die Gärten seien während der Pandemie eine Art Zufluchtsort für die Menschen gewesen, bestätigt auch Henny Großbongardt, Vorsitzende des Stadtverbands der Moerser Kleingärtner. Derzeit sei die Nachfrage zwar „nicht so groß“ wie zu Corona-Zeiten, jedoch immer noch auf einem hohen Niveau. Das spiegelt sich auch in den Moerser Kleingartenvereinen wider, denn: Es gibt nicht eine freie Parzelle, so die Vorsitzende.
Wie lange müssen Interessierte in Moers auf einen Kleingarten warten?
Insgesamt zählen zum Moerser Stadtverband zehn Kleingartenvereine mit insgesamt 470 Mitgliedern. Eine davon ist Dunja Wiwerink, Vorsitzende des Kleingartenvereins Am Eulendyk. Die Anlage liegt am Ortsrand von Moers-Kapellen und umfasst 40 Gärten zwischen 310 und 320 Quadratmetern. Auch diese sind derzeit alle belegt.
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„In der Regel geben wenige Menschen einen Kleingarten wieder ab, wenn sie einmal einen haben“, macht Wiwerink wenig Hoffnung darauf, dass bald eine Parzelle Am Eulendyk frei wird. Die meisten Mitglieder seien „seit Jahrzehnten dabei“. Wenn nicht gerade jemand umzieht, dauere es meist Jahre, bis ein Kleingarten frei wird und neu verpachtet werden kann.
Nach welchen Kriterien werden die Gärten vergeben?
Dementsprechend lang sei auch die Warteliste. Vor allem Menschen aus größeren Städten wie Essen und Düsseldorf würden häufig beim Moerser Kleingartenverein nach einer freien Parzelle fragen. Dort sei die Nachfrage nach Kleingärten noch größer und die Plätze noch rarer als im ländlicheren Raum, weiß Wiwerink zu berichten. Doch der Verein entscheidet nicht nur nach Warteplatz, wem die Parzelle zugeschrieben wird. Als Vorstand achte Wiwerink auch darauf, dass die Menschen, die den Garten pachten, in die bestehende Gemeinschaft passen. Zudem müssten potenzielle Mitglieder im Am-Eulendyk-Nutzgarten anpflanzen wollen. „Wer das nicht mag, ist falsch in unserer Anlage“, so die Vorsitzende.
Außerdem gebe es städtische Auflagen, die eingehalten werden müssten. Nicht alle Baumarten dürften gepflanzt werden und Hecken müssten eine bestimmte Höhe haben. „Die Regeln sind aber wenig einschränkend“, meint die Kleingärtnerin.
Wie hoch ist die Pacht für einen Kleingarten in Moers?
Je nach Größe der Parzelle zahlen neue Kleingärtner Am Eulendyk eine einmalige Ablösesumme zwischen 4500 und 7500 Euro. Die Pacht beträgt Am Eulendyk ungefähr 600 Euro im Jahr. In dieser Summe seien bereits Strom- und Wasserkosten eingerechnet, betont Wiwerink.
An wen müssen sich Interessierte wenden, wenn sie einen Kleingarten pachten möchten?
Wer Interesse an einem Kleingarten hat, sollte sich direkt an die jeweiligen Vereine selbst wenden und dort Preise und weitere Konditionen für die Pacht erfragen. Auf der Internetseite des Stadtverbandes Moers der Kleingärtner sind alle zehn Vereine und die jeweiligen Ansprechpartner gelistet. Interessenten finden dort auch Angaben, sollte ein Kleingarten frei werden: www.stadtverband-kleingärtner-moers.de