Am Niederrhein. Spargel und Ostern gehören eigentlich für viele Menschen zusammen. In Wickrath gibt es schon Spargel, bei einem anderen Spargelbauern noch nicht.

Spargel – für viele in der Region ein Muss rund ums Osterfest. Allerdings spielt das Wetter diesmal nicht wirklich mit. Die Kälte sorgt für einen verzögerten Erntestart. Während man bei Steiners in Moers ab dem 12. April die begehrte Ware im Laden anbieten kann, gibt es bei Norbert Klanten im Wickrather Bauernladen bereits Spargel aus dem Tunnel. Teils sogar zum erschwinglichen Preis.

„In der Woche nach Ostern gehen wir mit unserem Spargel an den Start“, erklärt Uda Olligschläger, die mit ihrem Mann Hans-Theo weißen, grünen und violetten Spargel anbaut und im Laden an der Römerstraße 817 feil bietet. Nur Kollegen, die das Gemüse dreifach unter Folie eingepackt hätten, könnten bereits jetzt ernten. „Das ist aber sehr viel Arbeit. Und es muss alles passen. Da darf es auch nicht stürmisch sein, denn dann fliegt die ganze Folie wieder weg“, weiß die Chefin von „Steiners Spargel“. Doch angesichts des derzeit sonnigen Wetters gehe es in ein paar Tagen auch auf den Feldern bei Steiners wieder los mit dem Spargelstechen. „Wir freuen uns auf den Saisonstart“, sagt Uda Olligschläger.

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Bei Norbert Klanten, der seinen Wickrather Bauernladen in den Feldern in Kamp-Lintfort an der Grenze zu Rheurdt führt, dürfen Kunden jetzt schon beherzt zugreifen: „Zwar machen die Mini-Tunnel mit der dreifachen Folie viel Arbeit. Aber eigentlich ist das heute beim frühen Spargel der Standard.“ Und auch bei Klantens startet man nach Ostern in die Freiland-Saison mit dem ganz „normalem“ Spargel.

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Die frühe Sorte „Vitalim“, die eigentlich für südliche Länder wie Spanien gezüchtet worden sei, habe er vor ein paar Jahren über einen Kollegen eher durch Zufall bekommen und versuchsweise angebaut. „Fast überall in der Region macht die Sorte Probleme. Aber erstaunlicherweise wächst er bei uns ganz prima“, ist der Chef erfreut.

Norbert Klanten auf seinem Spargelfeld: Bevor die Stangen unter der Folie krumm werden, müssen sie geerntet werden.
Norbert Klanten auf seinem Spargelfeld: Bevor die Stangen unter der Folie krumm werden, müssen sie geerntet werden. © FUNKE Foto Services | Karl Banski

Das kalte, nasse Frühjahr ist eigentlich nichts für den sonnenliebenden Spargel: „Tatsächlich haben wir uns gewundert, dass wir diesmal schon so früh ernten können. Es gab im Januar wohl ein paar warme Tage, die haben offensichtlich zu einem Wachstumsimpuls im Boden, einem Starteffekt geführt.“ Zurzeit koste der Spargel der besten Klasse 16 bis 17 Euro, weiß der Chef. „Wir bieten aber auch schon Spargel für 7,90 Euro an. Das sind die Stangen, die an der Folie beim Wachsen angestoßen sind. Sie sind nur etwas krumm und schlechter zu schälen. Der Geschmack ist genauso wie beim Besten“, weiß Klanten. Grund fürs Krummwachsen: „Wir hatten letzte Woche noch zu wenig Leute für die Ernte.“

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Stammkunden wissen, dass bei Klantens auch Erdbeeren angebaut werden. Sie müssen sich aber noch gedulden, bis sie die leckeren Früchte kaufen können: „Die Ernte startet diesmal am 10. Mai. Das ist für unsere Verhältnisse ungewöhnlich spät.“ Was dem kalten Wetter geschuldet sei. Nun aber erwärmten sich die Erdbeer-Tunnel auf den Feldern, was Blüte und Reife deutlich beschleunige. „Letzte Nacht waren es noch minus zwei Grad draußen, doch im Tunnel waren es dann schon um 9.30 Uhr 25 Grad“, freut sich Norbert Klanten. Auch mit den Erdbeeren gehe es nun also voran.