Moers. Spargelbauer Hans-Theo Olligschläger bereitet sich auf die Saison vor. Da viele ausländische Erntehelfer nicht geimpft sind, müssen Lösungen her.

Noch schlummern die leckeren Gemüsestangen in ihren Erddämmen. Spargel-Liebhaber müssen sich gedulden. „Etwa Anfang, Mitte April startet die Saison bei uns normalerweise, falls die Witterung im Frühjahr mitspielt“, berichtet Hans-Theo Olligschläger vom Betrieb „Steiner’s Spargel“ an der Römerstraße 817 in Moers, wo das Gemüse in Weiß, Grün und Violett zu haben ist.

Bis zur Ernte gibt es auf dem Hof noch einiges zu tun. Gerade erst mussten nach den jüngsten Stürmen schwere Schäden an den schwarzen, Wärme haltenden Kunststoffplanen auf den Feldern repariert werden. Ohne Plane kein Frühspargel. Der ist schon ein paar Wochen eher mit der Ernte dran. Macht aber auch viel Arbeit.

Plastikplanen werden zu Granulat recycelt

Die Ernte koste viel Kraft und sei Spezialisten vorbehalten: „Die schwere Plane über den Dämmen muss beim Stechen immer auf- und wieder zugedeckt werden“, erklärt Olligschläger. Dass die enormen Mengen Plastikplanen nach ein paar Jahren des Gebrauchs inzwischen von Spezialfirmen gereinigt und zu Granulat recycelt werden, freut auch den Chef. Nachhaltigkeit sei wichtig. „Früher wurden die Folien verbrannt.“

Corona hat für den Spargelbauern auch Gutes gebracht: „Wir haben erfreulich viele neue, junge Kunden in unserem Hofladen gewonnen. Sie haben in der Pandemie oft selbst gekocht und dabei festgestellt, wie lecker Spargel sein kann“, sagt Olligschläger.

Spargel gibt’s bis zum 24. Juni

Übrigens: Deutschen weißen Spargel gebe es nur bis zum 24. Juni, um den unterirdischen Pflanzen Erholung fürs nächste Jahr zu gewähren. „Danach wird nur noch an Dämmen gestochen, die ohnehin umgegraben werden sollen.“

Angesichts der Pandemie musste allerdings eine Lösung für die bewährten Erntehelfer her, die zumeist aus Rumänien kommen und nicht geimpft sind. „Wir haben private Kontakte zu einem Dorf in Rumänien. Jedes Frühjahr kommen die Leute als Erntehelfer zu uns“, schildert der Chef. Es gehöre in gewisser Weise zur Kultur in Rumänien, sich nicht impfen zu lassen. „Wir akzeptieren das und haben uns darauf geeinigt, dass sie zehn Tage in Arbeitsquarantäne gehen und den Hof nicht verlassen.“

Erntehelfer auch aus der Region

Die ausländischen Erntehelfer bei Steiner’s leben in einem Gebäude mit großer Küche, Aufenthaltsraum und Bädern. Der Großteil der Mitarbeiter auf dem Moerser Spargelhof stamme allerdings aus der Region, wie der Chef erklärt. „Es gibt sogar ein paar Deutsche, die an den Wochenenden beim Stechen helfen, weil sie es gerne tun.“

Hans-Theo Olligschläger isst immer noch gern „sehr, sehr viel Spargel“. Am liebsten mit Butter und Frühkartöffelchen. „So kommt der herrliche Geschmack am besten zur Geltung.“

Der Spargelbauer bewirtschaftet den elf Hektar großen Betrieb mit seiner Frau Uda. Gründer war Schwiegervater Helmut Steiner, der 1965 den ersten Grünspargel in der Region anbaute. Weiteres Standbein neben dem Hofladen ist die Zucht von Grünspargel-Jungpflanzen für Bauern in der Region.