Moers. Michael Wittmann bringt den MoersGin auf den Markt. Hauptkomponente: Spargel. An der Rezeptur hat er mit Destillateur Martin Kern lange gefeilt.
Was hat der Kilimandscharo mit Moers zu tun? Auf den ersten Blick gibt es wenig Verbindung zwischen dem höchsten Bergmassiv Afrikas und der kleinen Grafenstadt am Niederrhein. Aber: Auf eben diesem Berg hat Michael Wittmann den finalen Entschluss gefasst, einen eigenen MoersGin zu produzieren.
Er ist im vergangenen Jahr 50 Jahre alt geworden, erzählt der Chef des Reisebüros Kios West am Königlichen Hof. Aus diesem Anlass hat er mit einem Freund zusammen den Berg bestiegen – und da stand für ihn fest: Wenn er das Projekt jetzt nicht angeht, wird er es nie tun. Das Resultat ist nun verzehrbereit: der MoersGin. Ein London Dry Gin auf Spargel-Basis. Etwas ganz Besonderes.
Spargel habe in seiner Familie eine große Tradition, erzählt Wittmann und spannt den Bogen bis zu einer Tante, auf deren kleinem Spargelfeld er als Kind das edle Gemüse auch gestochen hat. Also war für ihn klar: „Ich will Spargel.“
Da der 51-Jährige seit rund zehn Jahren privat Gin sammelt, wusste er – zumindest theoretisch – wohin die Reise gehen sollte. Er musste aber auch feststellen, dass es bis dahin noch ein weiter Weg sein sollte.
Die Basis für den Gin ist Spargel
Und so haben er, sein 22-jähriger Sohn Marvin und der Master-Destillateur Martin Kern, der ihn inhaltlich unterstützt hat, am Anfang ganz viel ausprobiert. Mal ein bisschen Estragon mehr oder etwas Sellerie weniger, Kerbel raus, Muskat rein und umgekehrt. Über mehrere Wochen wurden verschiedene Variationen des Spargel-Gins verkostet und für mehr oder weniger gut befunden. Mal schmeckte es etwas zu ölig, mal ein bisschen zu seifig.
Als Testperson habe er auf seinen Mitarbeiter Denis Bryll zählen können, unterstreicht der Gin-Produzent. „Der hat gute Geschmacksnerven.“ Im Frühjahr konnten Wittmann und Martin Kern froh vermelden, dass nun alle sehr zufrieden mit dem geschmacklichen Resultat sind und die Rezeptur für den Gin steht.
Destilliert wird der MoersGin in der Brennerei Moosbur in Kevelaer-Wetten. „Wir haben ein qualitativ hochwertiges Produkt mit natürlichen Inhaltsstoffen“, betont Michael Wittmann. Sonst dürfte sein Getränk auch nicht London Dry Gin genannt werden; das ist eine Qualitätsbezeichnung.
Am Dienstag wurde der MoersGin präsentiert
Am Dienstagabend hat Wittmann das neue Moers-Produkt der Öffentlichkeit in einem Tasting vorgestellt.
Dazu hatte er rund 30 Freunde, Bekannte und Interessierte eingeladen. Und seine Mutter Ursula, die in der Produktion ebenfalls eine wichtige Aufgabe hat. Die 78-Jährige hat kiloweise Äpfel und Gemüse geschnibbelt und geschreddert.
Das Datum für die Präsentation ist übrigens mit Bedacht gewählt, wie sich Spargel-Kenner denken können. Am 24. Juni wird der letzte Spargel gestochen, dann ist Schluss mit dem Königsgemüse. „Und ab dann gibt es den MoersGin auf Spargelbasis“, wirbt Wittmann, der auf dem Markt am Spargelstand ein letztes Mal den Rollgriff angesetzt hatte.
Noch bevor der Gin in den Umlauf gebracht ist, hat er seine ersten Fans. So haben erste Gastronomen ihr Interesse bekundet, freut sich Wittmann. Das Extrablatt wolle ihn auf die Karte nehmen. Genusto hat Interesse. In der Tabakstube Altstadt ist der Tropfen zu bekommen. Preis: 36,90 Euro. „Ein Premiumprodukt“, betont auch Michael Birr, Geschäftsführer vom MoersMarketing.