Moers. Ein generelles Grillverbot im Freizeitpark lehnt der Moerser Stadtrat ab. Erlaubt wird Grillen an einer Stelle, an anderer wird es untersagt.
Das generelle Grillverbot im Moerser Freizeitpark ist vom Tisch. Der Rat der Stadt lehnte den entsprechenden Vorschlag der Verwaltung in seiner Sitzung am Mittwochabend mehrheitlich ab. In diesem Jahr soll sich das Grillen allerdings auf den Bereich des Parks am Bettenkamper Meer/Solimare beschränken. Enni Stadt & Service soll zudem damit beauftragt werden, bis zum nächsten Jahr ein Konzept für kontrolliertes Grillen in diesem Teil der Grünanlage zu entwickeln. Wegen der Baustellen zwischen dem Streichelzoo und dem ehemaligen See, wo unter anderem der Skatepark entsteht, soll das Grillen bereits in diesem Jahr untersagt werden.
Die Stadtverwaltung hatte, wie berichtet, das von ihr beantragte generelle Verbot mit der Vermüllung des Parks und häufigen Verstößen gegen die Grillregeln begründet. Teilweise wurde sogar das wegen Waldbrandgefahr erlassene Verbot während der sommerlichen Hitzeperioden ignoriert. Bürgermeister Christoph Fleischhauer wies am Mittwoch erneut auf die Erfahrung der vergangenen Jahre hin, dass viele Besucher die Vorgaben fürs Grillen missachten und sich daran nichts gebessert habe; ein Argument, das die Fraktionen der Grafschafter und der CDU ausdrücklich unterstützten. Die Moerser Bürgerinnen und Bürger, so Christoph Fleischhauer weiter, müssten nicht nur die Kontrolldienste bezahlen, sondern über ihre Abfallgebühren auch die Müllentsorgung im Freizeitpark.
Mancher hat keinen Garten oder Balkon, wo er mit seiner Familie grillen kann
Doch nach mehr als einstündiger Diskussion zeichnete sich ab, dass der Bürgermeister für seine Position keine Mehrheit im Rat bekommen würde. Die Stimmen von CDU, Grafschaftern, „Partei“, AfD und Ratsmitglied Karin Pohl reichten nicht. Der Park sei auch für Familien da, die keinen Garten oder Balkon haben, wo sie an Wochenenden grillen können, hieß es etwa bei der SPD. Wenn Moers auch Bürgern aus Nachbarstädten das Grillen im Park erlaube, erweise es sich als weltoffene und freundliche Stadt.
Ein Verbot bedeute im Übrigen nicht, dass man das Problem dann in der ganzen Stadt in den Griff bekomme, so die Grünen. Es werde vielmehr dazu führen, dass wildes Grillen an viele, wesentlich schwerer zu kontrollierende Stellen verlagert werde.
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Freilich sehen auch die Verfechter einer grundsätzlichen Erlaubnis die Probleme. Nach ihren Vorstellungen soll das Grillen in „geordneten Bahnen“ stattfinden – was man sich durch die im Jahr 2018 erlassene Parksatzung mit ausgewiesenen Grillplätzen und mit Kontrollen längst erhofft hatte.
Der Beschluss lässt nun allerdings auch die Möglichkeit offen, dass Grill-Besucher einen Platz vorher reservieren und bezahlen müssen. Die CDU brachte zudem die Variante ins Spiel, dass Enni auf einem begrenzten Teil der riesigen, meist ungenutzten Solimare-Fläche Grillen gestatten könnte.