Moers. Wegen des vielen Ärgers will die Stadt Moers ein Grillverbot im Freizeitpark. Doch die Politik tut sich schwer mit einer Knallhart-Entscheidung.
Die Entscheidung über ein Grillverbot im Moerser Freizeitpark ist vertagt. Der zuständige Fachausschuss des Stadtrates verschob das Thema am Donnerstagabend auf die Ratssitzung am 18. März, nachdem die SPD weiteren Beratungsbedarf angemeldet hatte.
Gleichwohl machten die Ratsfraktionen in der Diskussion deutlich, dass es ein „Weiter so!“ nicht geben könne. Denn die Regeln, unter denen Grillen im Park erlaubt, werden zu häufig missachtet. Die Stadtverwaltung, die das Verbot vorschlägt, beklagt vermüllten Rasen, Notdurft in Grünanlagen, Belästigung durch Rauchschwaden, Missachtung des in Dürreperioden wegen Waldbrandgefahr erlassenen Verbots. „Wir haben versucht, den Auswüchsen durch die Ausweisung von Grillarealen zu begegnen“, sagte der Technische Beigeordnete Thorsten Kamp, aber: „Das Negative überwiegt das Positive.“
Bestraft werden auch jene, die sich an die Regeln halten
Mark Rosendahl (SPD) widersprach dieser Analyse gar nicht und konstatierte: „Der Ärger ist nachvollziehbar.“ Andererseits tue man sich schwer mit einem generellen Verbot, weil längst nicht jeder einen eigenen Garten habe, in dem er grillen kann. Es könne zudem dazu führen, dass dann an anderen Orten illegal gegrillt wird. „Ein Verbot ist keine Lösung.“
Die CDU scheint sich eher mit einem Verbot anfreunden zu können. So argumentierte Rolf Unterwagner, die Belästigungen von Parkbesuchern und -nachbarn seien zu groß. Zudem müssten die Moerser Bürger die Kosten tragen, wo doch der Anteil auswärtiger Grill-Fans im Park hoch sei. Bedauerlich sei jedoch, dass man mit einer generellen Untersagung alle bestrafe die sich an die Regeln halten.
Nun hat soeben der Umbau des Freizeitparks begonnen, und Grillen und Baustellen vertrügen sich nicht, hieß es in mehreren Beiträgen. Gut denkbar ist, dass der Rat das Grillen im Park, beginnend in diesem Jahr, während der Bauphase untersagt und bis zur Fertigstellung nach anderen Lösungen sucht.