Kamp-Lintfort/Rheinberg. Der SPD-Landtagsabgeordnete René Schneider aus Kamp-Lintfort hatte den Anstoß zur Untersuchung gegeben. Welche Tagebaue betroffen sein könnten.
An einigen Tagebauen im Kreis Wesel müssen Änderungen beim Hochwasserschutz vorgenommen werden. Das ist das Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung überschwemmungsgefährdeter Tagebaue, die der SPD-Landtagsabgeordnete René Schneider angeregt hatte. Die Anpassungsmaßnahmen werden von der Bergbehörde im Hauptbetriebsplan der Tagebaue festgelegt und künftig auch fortlaufend kontrolliert.
„Mehrere Fristen zur Abgabe wurden überschritten, aber nun liegen anderthalb Jahre nach der Flutkatastrophe endlich alle angeforderten Gefährdungsbeurteilungen der Tagebaue in überschwemmungsgefährdeten Gebieten vor“, so René Schneider in einer Pressemitteilung.
Die vierzehn Gutachten wurden von der Bezirksregierung Arnsberg als Bergbehörde geprüft und sind nach ihrer Einschätzung nachvollziehbar und in den Schlussfolgerungen plausibel – so heißt es in dem Bericht der Landesregierung, den der Abgeordnete für eine Sitzung des Unterausschusses Bergbausicherheit im Landtag angefordert hatte. Laut Bericht ist in den meisten Betrieben von keiner Gefahr im Falle eines Hochwassers oder Starkregenereignisses auszugehen.
Bei einigen Tagebauen wurden jedoch Schwachstellen offengelegt: So könne bei den Tagebauen Haus Gelinde (Rheinberg) und Rossenrayer Feld Süd (Kamp-Lintfort) nicht ausgeschlossen werden, dass die Böschungen bei einem Versagen der Hochwasserschutzanlagen des Rheins (Deichbruch) weggespült werden.
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Aus diesem Grund empfehlen die Gutachter in beiden Fällen Maßnahmen zur Abminderung dieser Gefahr. Beim Tagebau Rossenrayer Feld Süd der Firma Heidelberger Sand und Kies GmbH müssen die Betreiber die Böschung an der Nimmendohrstraße bepflanzen, um den Boden vor Erosionen zu schützen.
Für die Standorte Kamp-Lintfort, Rossenrayer Feld Nord und Kohlenhuck der Hülskens GmbH & Co.KG empfiehlt das zuständige Ingenieurbüro die derzeitige Begrünung der Böschungen als Erosionsschutz zu erhalten und durch eine Bepflanzung der bisher freien Flächen zu ergänzen. Diese müssen zudem regelmäßig gemäht werden.
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Schneider zeigte sich erfreut, dass die Tagebaue unabhängig auf ihre Sicherheit geprüft wurden und Verbesserungen realisiert werden: „Je größer die Wahrscheinlichkeit von Starkregen und Überschwemmungen wird, desto wichtiger wird die Sicherung von Tagebauen vor solche Naturkatastrophen.“ Auf Nachfrage des Landtagsabgeordneten bestätigte die Bergbehörde, dass die empfohlenen Maßnahmen künftig fest im Hauptbetriebsplan der Tagebaue festgeschrieben werden und damit auch regelmäßig überprüft und Verstöße geahndet werden können.