Kamp-Lintfort. Nach der Flut in Erftstadt: Wie gefährlich sind Abgrabebetriebe bei Starkregen? Der Landtagsabgeordnete René Schneider vermisst Antworten.
Wie gefährlich sind Abbaubetriebe von Kies und Sand in NRW im Falle eines Starkregens oder Hochwassers? Dieser Frage geht die Bergbehörde des Landes seit der Flutkatastrophe in Erftstadt-Blessem im Sommer 2021 nach. Acht von 14 Betrieben in hochwassergefährdeten Gebieten haben seitdem eine Gefährdungsbeurteilung abgegeben. Das teilt der Landtagsabgeordnete René Schneider (SPD) mit.
Nur Hülskens liefert nicht
„Nur sechs Betriebe haben dies nicht getan. Sie gehören alle zur Firma Hülskens, die damit die ursprüngliche Frist um über ein Jahr gerissen hat“, kritisiert der Abgeordnete, der als Mitglied im Unterausschuss Bergbausicherheit entsprechend informiert wurde, wie es weiter heißt.
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So fehle eine Einschätzung für die drei Kamp-Lintforter Tagebaue Rossenray, Rossenrayer Feld Nord und Kohlenhuck sowie für drei Betriebe im Kreis Kleve (Rees-Reckerfeld, Goch I und II). Ursprünglich sollten diese Einschätzungen bis zum 3. Dezember 2021 vorgelegt werden.
Die Daten sind wichtig
„Bei allem Verständnis dafür, dass sachkundige Gutachter schwer zu bekommen sind, ist es auffallend, dass allein die Firma Hülskens außer Stande zu sein scheint, rechtliche Auflagen zu erfüllen“, wird Schneider zitiert. Diese seien wichtig, um abschätzen zu können, was im Falle von Starkregen und Überschwemmungen passieren könne. Eine Antwort darauf scheine der Firma Hülskens weniger wichtig zu sein als Betreibern anderer Tagebaue. Nun sollen die fehlenden Gefährdungsbeurteilungen bis Ende des Jahres vorliegen.