Neukirchen-Vluyn/Moers. Bald kommt der Frühling. Was die Mitglieder des Naturschutzbundes Moers/Neukirchen-Vluyn noch erledigen müssen. Helfer können sie gut gebrauchen.
Kurz vor Frühlingsbeginn haben die Aktiven der Ortsgruppe Neukirchen-Vluyn/Moers des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) alle Hände voll zu tun. Da werden Kopfweiden gestutzt, Eulenkästen repariert, Fledermausquartiere überprüft und Feuchtbiotope hergerichtet. Auch die Vorbereitungen für die anstehende Krötenwanderung laufen an.
Vorsitzender der Ortsgruppe ist Harald Fielenbach: „Im März/April beginnt die große Wanderung der Amphibien. Für die Errichtung und die Kontrolle der Schutzzäune suchen wir noch ehrenamtliche Helfer“, sagt er. Tausenden bedrohten Erdkröten und anderen Amphibienarten helfe man damit auf ihrem Weg zu den Laichgewässern, ohne dass sie von Pkw überfahren würden. Am Littardweg in Vluyn und am Schwafheimer Meer werden viele hundert Meter an Schutzzäunen errichtet.
Helferinnen und Helfer sucht man auch für die täglichen Kontrollen: Entlang der Zäune werden Eimer eingegraben, in die die wandernden Tiere fallen. „Wir bringen sie dann über die Straße.“ Teilweise werden während der Wanderung auch Wege durch die Kommunen gesperrt.
Kopfweidenpflege - viel Arbeit
Arbeitsintensiv ist auch die Pflege der Kopfweiden. Bereits seit letztem Herbst werden die Bäume gestutzt, damit sie nicht auseinanderbrechen. Zehn tatkräftige Naturschützer rücken den Bäumen über den Winter donnerstags und samstags mit schwerem Gerät wie Traktor und Kettensäge zu Leibe. Der Kopfbaum, Wahrzeichen des Kreises Wesel, gibt zahllosen Arten Brut- und Lebensraum. Alle fünf bis sieben Jahre ist jedoch ein Schnitt nötig. So kommt es, dass allein in dieser Wintersaison rund 150 Kopfweiden im Bereich Moers/Neukirchen-Vluyn von Nabu-Leuten gepflegt wurden. „Mit dem Schnittgut legen wir auch Totholz-Hecken für Tiere an“, berichtet Fielenbach.
Die Brutkästen, die die Ehrenamtlichen für Steinkäuze und Schleiereulen in Bäumen oder bäuerlichen Scheunen installiert haben, müssen ebenfalls betreut werden. „Wir reparieren und reinigen sie“, weiß der Vorsitzende.
Quartiere für Fledermäuse müssen kontrolliert werden
Denn schon im März/April hätten die Vögel ihre Reviere besetzt. Über den Sommer zählt die Gruppe die Jungtiere in den Steinkauz-Röhren. Sämtliche Zahlen und Daten über Eulenvögel, Fledermäuse oder Amphibien reicht sie an die Biologische Station im Kreis Wesel weiter. Stolz und voller Freude sind die Naturschützer, seit sich im Bereich Neukirchen-Vluyn vor einigen Jahren wieder die imposanten Uhus angesiedelt haben.
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Nicht zu vergessen: die Kontrolle der Quartiere für die Fledermäuse wie im Keller unter dem Ehrenmal in Kapellen. „Später im Jahr kümmern wir uns um verwaiste Jungtiere und verletzte Alttiere.“ Aufwändig sei zudem Instandhaltung des Naturschutzzentrums an der Tersteegenstraße in Vluyn mit seinen verschiedenen Biotopen. Daneben erforderten die beiden Feuchtbiotope des Nabu am Schwafheimer Meer und an der Steinbrückenstraße in Moers teils auch Einsätze gegen das Verlanden oder Verkrauten der Gewässer. „Die Artenvielfalt dort ist enorm“, weiß Harald Fielenbach und ergänzt: „Wenn ich so durch die Gegend fahre, sehe ich vieles, was die Nabu-Leute im Lauf der Jahre bewegt haben.“ Das alles sei jedoch nur möglich, weil es so viele engagierte Helfer und Mitglieder gebe. „Man muss auch einmal ein großes Dankeschön an all die Ehrenamtlichen richten, die Hunderte von Arbeitsstunden in den Naturschutz am Niederrhein investieren!“
>>> „Nabu-Leute sind keine Tierschützer <<<
Harald Fielenbach weist angesichts mancher Anrufe von Bürgern darauf hin: „Die Nabu-Leute sind keine Tierschützer. Wir retten keine Katzen vom Baum oder ähnliches. Der Naturschutzbund in der Region kümmert sich um den Erhalt und die Aufwertung der niederrheinischen Landschaft mit einer vielfältigen Flora und Fauna!“
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