Kamp-Lintfort/ Moers. .

Die Kopfweide ist der Wappenbaum des Kreises Wesel, ist ein Symbol des Niederrheins. Einst lieferten die Kopfweiden das Material für Hausbau und Uferbefestigung, für Korbgeflecht und Werkzeugstiele. Die Ortsgruppe Kamp-Lintfort des Naturschutzbundes (Nabu) kämpft für den Erhalt dieser Baumart – und fand jetzt im Internationalen Bund (IB) einen engagierten Mitstreiter.

Der IB führt in Moers berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen durch, unter anderem im Bereich Garten- und Landschaftsbau. Ausbilderin Karolin Marmo: „Alles hat mit einer kleinen Notiz in der Zeitung angefangen.“ Der Nabu spendete Kopfweiden-Stecklinge, und die Ausbilderin griff zum Telefon, kontaktierte den Nabu-Ortsgruppenvorsitzenden Otto Sartorius. Der hatte zwar Stecklinge, aber wo sollte man die einsetzen? Karolin Marmo: „Die Lineg war supernett und hat uns ein Gelände zur Verfügung gestellt.“ Damit war alles klar.

Am letzten Freitag rückte der Trupp des IB – acht junge Männer im Alter von 17 bis 23 Jahren – an und traf sich in Moers an der Kornstraße mit Otto Sartorius. Elf Stecklinge, jeder einzelne etwa 3,50 Meter lang, wurden gesetzt; für den Nabu ein echter Erfolg. „Der Nabu hat seit Jahren Kopfbaum-Steckstangen angeboten, aber die Resonanz war gering“, so Sartorius, „aber in dieser Saison ist sie überwältigend.“ Befreundete Nabu-Gruppen und die Lineg lieferten die Stangen, jetzt beginnt die Auslieferung.

Die jungen Männer vom IB erhielten vom Nabu erst ein Einführung in die Technik – ein Setzloch richtig zu graben will gelernt sein – und die Bedürfnisse des Baumes. Otto Sartorius: „Man muss sie mit ordentlichen Abstand pflanzen, denn nach 20 bis 30 Jahren haben sie eine unheimlich breite Krone.“ Der IB werde sich übrigens weiter um die Stecklinge kümmern, sie pflegen, gießen und beschneiden, so Ausbilderin Karolin Marmo. „Ich hatte den Eindruck, dass die jungen Leute mit großem Elan und Interesse an der Arbeit waren“, ergänzt Otto Sartorius.