Neukirchen-Vluyn. Die Unterstützung für die vom Erdbeben betroffenen Gebiete in der türkisch-syrischen Grenzregion ist groß. Hilfe kommt auch aus Neukirchen-Vluyn.
Im Erdbebengebiet in Teilen der Türkei und Syrien ist die Verzweiflung groß. Mehr als 30.000 Menschen sind bisher gestorben. Und nach Schätzungen der Vereinten Nationen könnte die Zahl der Todesopfer auf 50.000 ansteigen. Überlebende des verheerenden Bebens haben oft nur das retten können, was sie am Leibe tragen. Viele Menschen vom Niederrhein wollen helfen – die Unterstützung ist groß. Der Bunte Tisch in Moers hat eine Aktion ins Leben gerufen und auch der Moerser Gastronom Mehmet Sernikli sammelt Spenden. Wie er hat auch Gül Molz aus Neukirchen-Vluyn Familie in der türkisch-syrischen Grenzregion.
„Es sind so viele Menschen gestorben“, sagt sie im NRZ-Gespräch. „Wir müssen jetzt Hand in Hand arbeiten.“ Über den Facebook-Account „Bärenbande“ hat sie unmittelbar nach dem Beben zu Spenden aufgerufen. „Der erste Lkw ist schon im Gebiet angekommen“, sagt sie. Drei Tage sei er unterwegs gewesen. Bei seiner Abreise in Deutschland gab es Beifall der Umstehenden.
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Die Lastwagenfahrten werden von Unternehmern angeboten, erklärt Gül Molz. So tragen all diejenigen, die Sachgüter sammeln, die Dinge zusammen und bringen sie zu einem zentralen Sammelpunkt, von dem aus der Lkw startet. Gerade sei wieder eine Lkw-Ladung zusammengekommen.
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Die Neukirchen-Vluynerin sammelt die Hilfsgüter zunächst bei sich. Nur die so dringend gebrauchten Stromgeneratoren seien direkt zu einem zentralen Sammelpunkt gebracht worden. Vor zwei Tagen hatte sie dazu aufgerufen. Wie es auf der Facebook-Seite heißt, hat es nur rund eine halbe Stunde gedauert, bis die ersten 200 Geräte gespendet worden sind.
Auch Lebensmittel und Babykleidung sind gespendet worden. Kleidung werde derzeit nicht mehr gebraucht, sagt Gül Molz; das Problem: Die Lager seien voll. Jetzt werden andere Dinge benötigt: Arbeitshandschuhe, Stirnlampen, Lebensmittel, Einweg-Geschirr, aufgeladene Powerbanks, Batterien, Tierfutter, Verbandsmaterial, Blutdruckmessgeräte, Medikamente, Infusionsgeräte, FFP-2-Masken, Krücken (auch gebrauchte), Monitore. Und sehr aktuell: Gasheizungen, Zelte und wärmende Schlafsäcke.
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Gül Molz würde gern selbst in die Region fliegen, in der Teile ihrer Familie leben. Momentan sieht sie aber noch davon ab. Denn: Zwischendurch gibt es 18 Stunden Wartezeit auf einen Anschluss in Istanbul. Sie sagt: „In der Zeit kann ich hier mehr bewegen.“ Wer die Hilfsaktion unterstützen möchte, meldet sich unter: 01516 /1548061.