Kamp-Lintfort. Wetten, dass Christian Reger richtig gut singen kann? Warum Dieter Bohlen beim DSDS-Casting eine Wette verloren hat und wie es jetzt weitergeht.
Was für ein Auftritt: Noch bevor Christian Reger überhaupt einen Ton gesungen hat, unkt DSDS-Veteran Dieter Bohlen spitz: „Wetten, der kann nicht singen?“ Wenige Minuten und zwei mit viel Gefühl angesungenen Pop-Balladen später hat der Kamp-Lintforter die Jury von „Deutschland sucht den Superstar“ in der Tasche: „Bisher warst du wirklich für mich Top-3 unter den Leuten, die überhaupt hier waren“, erntet er ein Lob des selbst ernannten Pop-Titanen Bohlen. Und darf sich nach einem einstimmigen Votum der Jury die Einladung zum Recall abholen.
„Für mich ist heute ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen“, kommentierte der 26-Jährige angehende Förderschullehrer sein Weiterkommen. Gestartet war er mit Calum Scotts „No Matter What“ und hatte auf Aufforderung „Mercy“ von Shawn Mendes nachgelegt. Keine einfache Songauswahl, wie auch Bohlen ihm bestätigte. Aber offensichtlich die richtige: „Du hast das sehr, sehr schlau gemacht. Es ist wirklich optimal für uns. Du hast eine Ballade gesungen, sehr gut, mit viel Gefühl, hast dir einen schwierigen Titel ausgesucht und den auch gemeistert,“ lobte Bohlen.
Zuvor hatte Jury-Mitglied Katja Krasavice ihm nach seiner kurzen Vorstellung auf den Zahn gefühlt: „Bist du ein guter Lehrer?“, wollte sie wissen. „Ich würde sagen ja, ein sehr sympathischer“, gab Reger selbstbewusst zurück. „Hättest du mich gemocht in der Schule?“, hakte Krasavice nach. Reger blieb diplomatisch: „Ich habe ein Faible für diese besonderen Typen.“
Natürlich hatte Reger am Mittwochabend auch selbst den Fernseher eingeschaltet und auf RTL „Deutschland sucht den Superstar“ geschaut. Einerseits tut er das schon seit seinem fünften Lebensjahr, Staffel um Staffel. Aber diesmal war es eben besonders spannend.
Den Auftritt vor Dieter Bohlen und Co habe er empfunden, als „säße ich in einem Zug“. Und er gibt zu: „Ich war super nervös, mein Unterkörper hat getanzt, aber ich war trotzdem sehr präsent.“ Zwar ist er als Mitglied einer Band durchaus schon vor wesentlich mehr Leuten aufgetreten als vor diesen Vieren, aber deren Urteil musste er nicht fürchten.
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Furcht vor den härtesten Richtern, dem Millionen-Publikum, hatte er jedenfalls nicht. „Ich warte mal ab, was für Reaktionen kommen.“
Er würde es jederzeit noch mal machen, weil er Nervenkitzel mag: „Man muss es einfach versuchen.“ Im Gespräch mit dieser Zeitung betont er, dass er die Jury als wertschätzend empfunden habe: „Die haben sich echt für die Kandidaten interessiert, haben ein intensives Gespräch geführt und sie waren wertschätzend und sehr ehrlich.“ Wie nah man dem „Pop-Titan“ bei so einer Veranstaltung kommt? „Nahbar und distanziert“, so umschreibt es der Kamp-Lintforter, der im übrigen findet, dass Katja Krasavice „schlecht gemacht“ werde.
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Überhaupt singt der junge Mann mit den blonden Locken – gerne auch lautstark in seinem Auto – weniger um des Singens willen, sondern um Emotionen zu zeigen. Deshalb fühlt er sich bei Balladen zu Hause.
Für seinen Auftritt ist er extra vorher shoppen gewesen, wie er erklärt: „Ich habe mich dann für etwas Farbenfrohes entschieden, weil es zu meiner Art passt.“ Christian Reger beschreibt sich als „offen, humorvoll und wertschätzend.“
Gute Voraussetzungen wahrscheinlich auch für seinen Beruf als Sonderpädagoge, den er ergriffen hat, um Kindern zu zeigen, dass man etwas erreichen kann in seinem Leben, und um sie dabei zu begleiten. „Ich war Hauptschüler. Da hieß es auch immer, die erreichen nichts. Und dann habe ich doch noch studiert.“ Vielleicht erreicht Christian Reger ja nun auch noch was ganz Besonderes bei DSDS.