Moers. Für die Enni aus Moers hat die Übernahme des Tiefbauers strategische Bedeutung. Der Standort in Rheinberg-Orsoy bleibt zunächst erhalten.

Der Moerser Dienstleister Enni übernimmt das Rheinberger Tiefbauunternehmen von Ludger Lange. Die Firma trägt ab sofort den Namen Enni Straßen- und Tiefbau GmbH, alle 15 Mitarbeiter und der Fuhrpark werden übernommen, der Standort soll mittelfristig von Rheinberg nach Moers verlegt werden, wie aus einer Mitteilung der Enni vom Freitag hervorgeht.

Um das Erbe seines bereits 1959 durch seinen Vater Leonhard gegründeten Tiefbauunternehmens zu erhalten, habe der heute 57-jährige Rheinberger Unternehmer eine enge Kooperation mit dem Moerser Infrastrukturanbieter Enni geschlossen, heißt es weiter. „Mir war sehr wichtig, dass das Unternehmen auch nach meinem Ausscheiden fortbesteht und meine langjährigen Mitarbeiter eine Perspektive auf weiterhin sichere Arbeitsplätze haben.“ Deshalb habe Ludger Lange sein Unternehmen rechtzeitig in zuverlässige und an der Entwicklung der Region interessierte Hände übergeben wollen.

Er selbst bleibt dem Unternehmen dabei bis zu seinem Ausscheiden in etwa drei Jahren als Geschäftsführer erhalten. Zuletzt war Enni schon sein größter Kunde, mit dem er durch die umfassende Sanierung der Kanäle in Moers bereits rund 80 Prozent des Jahresumsatzes gemacht hatte. Für den Vorstandsvorsitzenden der Enni, Stefan Krämer, passt die Kooperation laut Mitteilung ideal zu seinen Zielen, auf regionale Partnerschaften zu setzen und so die Wirtschaftskraft am Niederrhein zu halten. „Wir wussten, was wir aneinander haben und die Chemie hat vom ersten Gespräch an gestimmt. Lange passt zu uns als ein in der Branche angesehenes Straßen- und Tiefbauunternehmen“, ist Krämer überzeugt.

Enni habe sich schon länger damit beschäftigt, eigene Kapazitäten im Straßen- und Tiefbau aufzubauen. Denn im Zuge der Erneuerungsstrategie für Energie- und Wassernetze und die Moerser Kanäle bekam das Unternehmen die Folgen knapper Baukapazitäten und stark steigender Preise für Tiefbauleistungen zu spüren. Mit Ludger Lange und seinem Rheinberger Straßen- und Tiefbauunternehmen habe Enni langjährig gute Geschäftsbeziehungen, was für Krämer ein wichtiger Pluspunkt war.

Mittelfristig soll das Rheinberger Unternehmen nach Moers in die Enni-Zentrale am Jostenhof umziehen.
Mittelfristig soll das Rheinberger Unternehmen nach Moers in die Enni-Zentrale am Jostenhof umziehen. © FUNKE Foto Services | Karl Banski

„Ohne den Kaufpreis zu nennen; es hat alles gepasst und beide Seiten haben mit einem guten Gefühl schnell Ja gesagt“, so Krämer, der sich freut, so ein aktives, anerkanntes und gut geführtes Unternehmen für die Region zu erhalten. In Krämers Strategie passt auch, dass Ludger Lange schon jetzt eine junge Nachwuchskraft für die Position des zukünftigen Geschäftsführers aufbaut. „Bis es so weit ist, wird Ludger Lange Geschäftsführer bleiben und seine Erfahrung an die nächste Generation weitergeben.“ Für Enni hat das Geschäft strategische Bedeutung. Denn Ressourcen werden im Tiefbau immer knapper. „Da ist es gut, für einen Teil die Zügel selbst in der Hand zu halten.

Perspektivisch kann sich Krämer vorstellen, die bisherigen Aktivitäten in den Bereichen Kanal- und Straßenbau auch auf das Energiegeschäft auszuweiten und weitere Arbeitsplätze zu schaffen. Das Unternehmen bleibt zunächst am Standort am Orsoyer Meldeweg. Krämer möchte es aber zur Reduzierung der täglichen Fahrtstrecken mittelfristig in den gemeinsamen Standort aller Enni-Unternehmen in Moers-Hülsdonk integrieren.

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Mit Enni Straßen- und Tiefbau GmbH trägt es ab sofort auch den Namen des Moerser Infrastrukturunternehmens. Die 15 Mitarbeiter wird Enni genau, wie den Fuhrpark und das Material übernehmen. Das Betriebsgelände in Rheinberg-Orsoy hat Enni zunächst angemietet. Auch die Enni Straßen- und Tiefbau GmbH wird dabei zunächst in den Geschäftsfeldern Straßen- und Tiefbau sowie Kanalbauarbeiten und Kanalreparaturen tätig sein.