Kamp-Lintfort. Rechtzeitig zum Jubiläum „900 Jahre Kloster Kamp“ gibt es dank digitaler Erfassung knapp 1000 literarische Schätze zum Thema weltweit einsehbar.
Das Prunkstück liegt geschützt in einer Vitrine im Heimatzimmer der Mediathek: Die Replik der Camper Bibel aus dem 14. Jahrhundert gab seinerzeit der Verein Europäische Begegnungsstätte am Kloster Kamp in Auftrag. Knapp 1000 Bücher und Zeitschriften zum Erbe und Wirken der Zisterzienser in Europa und im Besonderen im Kloster Kamp hat der Verein über Jahrzehnte zusammengetragen. Jetzt sind die literarischen Schätze komplett digital erfasst. „Damit kann über die Fernleihe weltweit auf unsere Bestände zugegriffen werden“, freut sich Vereinsmitglied Bernd Weggen.
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Knapp drei Jahre hat die Katalogisierung und digitale Erfassung gedauert. Für Kamp-Lintforts Kulturdezernent Christoph Müllmann ein wichtiger Schritt: „Auf diese Weise sichern wir langfristig den Bestand.“ Viele Jahre lagerten die Bücher in Räumen im Kloster Kamp und „verstaubten“ dort, so Weggen. „Aber wir wollten die Bücher nicht verkommen lassen, sondern sie für jedermann zugänglich machen.“
Inhaltlich behandeln die Bücher die Entstehung und Entwicklung des Mönchstums und seiner Gemeinschaften ebenso wie Lebensweise und Arbeit der Mönche, ihre Klöster und Kirchen sowie Biografien bekannter Persönlichkeiten. Etwa 30 Werke befassen sich ausschließlich mit der Geschichte von Kloster Kamp, darunter das als Standardwerk geltende Buch „Die Abtei Camp am Niederrhein“ von Matthias Dicks.
Stöbern im Heimatzimmer
Seit dem Umzug der Vereinsbibliothek ins Heimatzimmer der Mediathek bietet der Verein jeden Donnerstag von 11 bis 13 Uhr Interessierten die Gelegenheit, im Bestand zu stöbern – fachliche Beratung inklusive. Das Angebot werde regelmäßig genutzt, sagt Weggen, sowohl von wissenschaftlich Interessierten als auch Menschen, die Heimatforschung betreiben. Das Jubiläum 900 Jahre Kloster Kamp könne sicherlich ein Anlass für viele sein, sich mit dem Thema noch einmal intensiver auseinanderzusetzen.
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Gegründet wurde der Verein Europäische Begegnungsstätte am Kloster Kamp 1979, „auf dem Höhepunkt der Europa-Euphorie“, wie es Vereinsvorstandsmitglied Herbert Jung formuliert. Als Aufgabe hat sich der Verein auf die Fahnen geschrieben, das Erbe aus dem Wirken der Zisterzienser europaweit wieder zu entdecken, neu zu beleben und es vielen Menschen zu vermitteln. Wie viele Vereine kämpfe man aber auch mit Nachwuchsmangel und Überalterung, so Jung. Zudem habe die Corona-Pandemie viele Aktivitäten einschlafen lassen.