Moers. Das Moerser Jugendkultur-Zentrum stellt zwei Projekt vor, die viel miteinander zu tun haben. Eine Teilnehmerin war beim Projekt im Ausland.
Was passiert, wenn gleich zwei Projekte in einer Ausstellung zu sehen sind, konnte man eindrucksvoll am Samstag erleben. Das Moerser Jugendkultur-Zentrum Bollwerk 107 lud unter dem Motto „Zwei Projekte – eine gemeinsame Ausstellung“ zur Kunstschau ein. Die vorgestellten Projekte wurden durch die Stiftung Soziokultur NRW und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW gefördert.
Das erste Projekt, um das sich die Ausstellung drehte, hieß „StreetArt“: Zwei Jahre lang bot das Projekt allen Interessierten die Möglichkeit, den urbanen Raum zu erkunden und Eindrücke festzuhalten.
Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Moers und Umland
- Moers: Die Baustellen 2023: Hier drohen Wartezeiten in Moers
- Kamp-Lintfort: Ein „echter Landscheidt“ gefällig?
- Neukirchen-Vluyn: Das ist der Planungsstand fürs Zeltlager in Neukirchen-Vluyn
- Nachrichten aus Moers ins E-Mail-Postfach: Hier geht’s zur kostenlosen Newsletter-Anmeldung
- Corona-Überblick:Die aktuellen Zahlen für den Kreis Wesel
- Lesen Sie hier alle Artikel aus Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn
„Bollwerk meets“ hieß das Projekt, dessen kreative Ergebnisse am Samstag ebenfalls ausgestellt wurden. Bei „Bollwerk meets“ trafen sich drei Monate lang Teilnehmende regelmäßig zum Fotoworkshop zum Thema Begegnung.
Apropos Begegnung: die klappte bei der Ausstellung hervorragend. Hunderte Gäste besuchten das Bollwerk bei freiem Eintritt, nahmen sich Zeit für die Bildbetrachtung, sprachen mit den Künstlern und lauschten der stimmungsvollen Gitarrenmusik von Singer-Songwriterin Angelika Kalke.
Unter den Bildern waren viele bunte Motive wie ein Nilpferd aus Aquarellfarben, Zeichnungen mit Ölkreide und Bleistiften des Moerser Bahnhofs, Schlossparks und der ehemaligen Meerbecker Zechenkolonie sowie Karikaturen von Musikern auf der Bollwerk-Bühne.
Die Duisburgerin Sandra Sturmeit nahm ebenfalls teil: „Als ich mich interessehalber zum Fotoworkshop anmeldete, erfuhr ich, dass am Projektende eine Ausstellung steht.“ Spannend: Während des Projektraumes war Sturmeit dreieinhalb Wochen lang erstmals in Brasilien. „Dort habe ich viel fotografiert“, sagte sie am Samstag freudestrahlend und deutete auf ihre 30 mal 40 Zentimeter großen Fotografien, die stilecht straßenkünstlerisch an einem Bauzaun aufgehängt waren.
Auch interessant
Kirchenspitzen in Rio, der blaue, sonnige Himmel Brasiliens, die schillernden Fenster einer Kathedrale – all das fing Sturmeit im Rahmen des Projekts „StreetArt“ ein. Mehr noch: Für das dreimonatige Projekt „Bollwerk meets“ unter dem Motto „Begegnung“ fotografierte sie von Oktober bis Dezember acht Porträts: „Mit den Porträts bilde ich Menschen und ihre Träume ab“, erklärte Sturmeit.
Unter den Fotos standen die persönlichen Geschichten der Porträtierten – von Sam, der im weiblichen Körper geboren wurde und seine Geschlechtsangleichung durchläuft bis Ortwin, dessen Hand beim Unfall verletzt wurde und der dadurch Zeit für seine langgehegte Leidenschaft, die Fotografie, fand.
Das sagt Lena (19) zum Projekt
Leidenschaft für die Kunst war auch das Stichwort für die zwölf ausgestellten Bilder von Lena Schlayer. Mit Zeichenkohle bildete sie ihren Hausflur ab, malte detailliert im Urlaub Objekte am Strand von der Strandpalme bis zum Sonnenschirm. „Es hat viel Spaß gemacht und mein Interesse für ein Kunststudium weiter gestärkt“, sagte die 19-Jährige.