Moers. Der Bürgerbus Moers-Süd ist jetzt offiziell im Dienst – So verlief die Jungfernfahrt mit dem neuen Sprinter.

Pünktlich um 8.36 Uhr steht der Bürgerbus Moers-Süd an der Haltestelle Bahnhofstraße in Moers-Kapellen. Am Steuer sitzt Fahrdienstleiter Andreas Vogel, hinter ihm der stellvertretende Vereinsvorsitzende Klaus Schulz mit seiner Frau Britta. Denn jetzt ist es endlich soweit – Nach jahrelanger intensiver Planung kommt der neue Mercedes Sprinter mit acht Sitzplätzen offiziell zum ersten Mal ins Rollen.

Das will sich auch Anneliese Metzger nicht entgehen lassen. Sie fahre selber nicht mehr mit dem Auto und habe sich deshalb lange auf die günstige Mitfahrgelegenheit gefreut, um hin und wieder unkompliziert in die Innenstadt zu kommen. Jetzt wolle sie gleich zum Start des Angebots die vollständige Strecke von der Bahnhofstraße bis zum St. Josef Krankenhaus mitfahren. „So sehe ich am besten, wie alles abläuft und wo genau der Bus stehenbleibt“, erklärt Metzger, die sich als erster Fahrgast auch über einen Blumenstrauß von Britta Schulz freuen darf.

Als erster Fahrgast erhielt Anneliese Metzger (rechts) einen Blumenstrauß von Britta Schulz.
Als erster Fahrgast erhielt Anneliese Metzger (rechts) einen Blumenstrauß von Britta Schulz. © FUNKE Foto Services | Julian Heppe

Bürgerbus hält an alten und neuen Haltestellen

Los geht es Richtung Vennikel, wo bereits der nächste Fahrgast an einer der 52 Bushaltestellen wartet, die der Moerser Bürgerbus ab heute mehrmals täglich von montags bis freitags anfährt. Etwa die Hälfte der Haltestellen sind neu, denn: Der Bürgerbus ergänzt das Angebot der Niag und hält vor allem in Wohnstraßen in Vennikel, Kapellen, Holderberg und Hülshorst, durch die keine Linienbusse fahren.

Der nächste Fahrgast steigt in den von innen blau beleuchteten Kleinbus und setzt sich in die letzte Reihe. Auf dem Sitz neben ihm liegt ein Kindersitz. „Den haben wir für unseren kleinen Gäste immer dabei“, erklärt Klaus Schulz. Für Kinder bis einschließlich sechs Jahre ist die Mitfahrt übrigens kostenfrei. Das gilt auch für Schwerbehinderte mit einer Begleitperson.

So sieht es im Inneren des Kleinbusses aus.
So sieht es im Inneren des Kleinbusses aus. © FUNKE Foto Services | Julian Heppe

Zwischen Fahrerkabine und der ersten Sitzreihe ist außerdem Platz für einen Rollstuhlfahrer. An der Fahrzeugdecke hängt ein Bildschirm, der bald eine Übersicht der nächsten Haltestellen anzeigen soll – wie in einem modernen Linienbus.

Damit der Bürgerbus überhaupt erst Fahrt aufnehmen kann, braucht es Fahrerinnen und Fahrer. 20 Ehrenamtler konnte der betreibende Bürgerbus-Verein bereits auf seine Seite ziehen. Neun von ihnen befinden sich noch in der Ausbildung, der Rest ist ab heute im Einsatz. Pro Tag übernehmen drei Fahrer jeweils eine dreistündige Schicht.

Das kostet ein Fahrt

Insgesamt kommt der rund 100.000 Euro teure Kleinbus damit auf eine tägliche Laufleistung von etwa 200 Kilometern. Die Mitfahrt kostet innerhalb eines Ortsteiles 1 Euro. Geht es bis in den nächsten Ortsteil oder ins Moerser Zentrum kostet die Fahrt 1,50 Euro beziehungsweise 2,50 Euro.

Die genauen Haltestationen, Preise und die Abfahrtzeiten gibt es online bei der Niag sowie auf der Homepage des Bürgerbus-Vereins.