Moers. Die Stadt Moers will Spielflächen in allen Stadtteilen umwidmen, andere sollen aufgewertet werden. Von einer Ratsfraktion kommt Widerspruch.
Die Stadt Moers will über 40 Spielflächen im gesamten Stadtgebiet aufgeben. Dabei handelt es sich in vielen Fällen um kleine Flächen, Spiel- und Bolzplätze sind demnach nicht in großem Umfang betroffen. Das geht aus dem neuen Spielflächenbedarfsplan hervor, der zurzeit diskutiert und in der Ratssitzung am 7. Dezember verabschiedet werden soll. Eine Ratsfraktion hat bereits Bedenken angemeldet.
Der Spielflächenbedarfsplan wird im Jugendhilfeausschuss am Donnerstag, 24. November, 16 Uhr im Kulturzentrum Rheinkamp, Kopernikusstraße 11 beraten. Auf 49 Seiten stellt der Plan neben der Aufgabe von Spielflächen auch Maßnahmen wie die Sanierung oder Aufwertung von anderen Spielflächen in Moers vor. Einige der Flächen, die aufgegeben oder umgewidmet werden sollen, werden nach Darstellung der Stadt schon lange nicht mehr regelmäßig genutzt.
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Zum Beispiel soll im Moerser Ortsteil Kapellen eine knapp 1500 Quadratmeter große Spielfläche am Gebrüder-Grimm-Platz in einen Grünzug integriert werden. Das gilt auch für eine knapp 2200 Quadratmeter große Fläche an der Lehmbruckstraße in Schwafheim. Eine teilweise als Bolzplatz genutzte Fläche an der Brunostraße in der Stadtmitte könnte als Kita-Standort in Frage kommen. Die ehemalige Skaterfläche an der Kirschenallee (2800 Quadratmeter) soll Grünfläche werden.
Laut Plan würden von insgesamt 234.000 Quadratmetern Spielfläche in Moers 33.000 wegfallen. Das sieht die Liberale Union kritisch. „Wenn jetzt fast alle kleinen Spielplätze, die besonders für kleinere Kinder eingerichtet wurden, aufgegeben werden, entsteht ein Spielplatztourismus, der für Familien die Planung eines Spielplatzbesuches voraussetzt“, wird der Fraktionsvorsitzende Noel Schäfer in einer Mitteilung vom Dienstag zitiert.
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Pia Löw, sachkundige Bürgerin der Liberalen Union im Jugendhilfeausschuss, meint in der Mitteilung: „Bei der Bedarfsplanung muss immer die Frage im Vordergrund stehen, wie ein Spielplatz – auch ein kleiner – generationsübergreifend attraktiv und für Kinder pädagogisch wertvoll gestaltet werden kann.“
An vielen anderen Stellen will die Stadt in Spiel- und Bolzplätze investieren, so zum Beispiel im Angerfeld (Utfort), an der Walter-Karentz-Straße (Kapellen), in den Eicker Wiesen (Eick / Rheinkamp), am Zypressenweg (Vennikel), an der Orchideenstraße (Kapellen) und am Schwafheimer See. Darüber hinaus sind zur Bestandssicherung von Spiel- und Bolzplätzen in den kommenden vier Jahren 820.000 Euro eingeplant.