Kamp-Lintfort. Die Stadt Kamp-Lintfort sucht Patinnen und Paten für ihre Spielplätze. Auf einem Platz sind bereits junge Menschen von der Sparkasse im Einsatz.

Nein, mit Gartenarbeit hätten sie nicht gerechnet, als sie vor ein paar Wochen ihren Dienst bei der Sparkasse Duisburg/Kamp-Lintfort angetreten hätten, meinen die Azubis, die jetzt auf dem Hühnerspielplatz an der Ferdinantenstraße aktiv sind. Büsche müssen zurückgeschnitten werden, die Volleyballanlage wird frisch gestrichen, Schnittgut muss abtransportiert werden. Dies als gemeinschaftsbildende Maßnahme für die Neulinge, aber auch als ein ganz neues Freiwilligen-Projekt des Geldinstituts: Spielplatzpatenschaften. Sie sollen Schule machen.

Zwei Dinge kämen heute zusammen, sagt der Erste Beigeordnete der Stadt, Dr. Christoph Müllmann. „Die Sparkassenmitarbeiter wollen verstärkt etwas für die Allgemeinheit tun. Und wir trugen uns schon länger mit der Idee der Spielplatzpatenschaften.“ Der Hühnerspielplatz sei vor 52 Jahren vom Verein der Kinderfreunde gegründet und angelegt worden. Die Stadt und der Verein sorgten seither für die Basisversorgung, was Reparaturen, Anschaffungen oder Sicherheitskontrollen angehe.

„Die Patenschaft der Sparkasse wird uns ab jetzt unterstützen.“ Vier Projekte habe der Vorstand angestoßen, erklärt der Pressesprecher der Sparkasse Duisburg, Andreas Vanek. Dabei gehe es um ehrenamtlichen Einsatz von Mitarbeitern in Altenheimen, in Kitas sowie um ein Bienenprojekt. „Auf unserem Dach in Duisburg stehen seit kurzem zwei Bienenstöcke, die von Mitarbeitern gepflegt werden.“

Das Spielplatzprojekt kümmere sich um Anlagen in Kamp-Lintfort. „Gerade heute arbeitet außerdem eine Gruppe unserer Mitarbeiter auf dem Spielplatz an der Bürgermeister-Schmelzing-Straße.“ Das Projekt Hühnerspielplatz, so der Pressesprecher, werde im nächsten Herbst von den nächsten neuen Azubis fortgeführt.

Das sind die Aufgaben der Spielplatz-Paten

Mit den Freiwilligen-Aktionen, so Vanek weiter, wolle die Sparkasse darüber hinaus auch Vorbild sein und zur Nachahmung anregen. Müllmann ergänzt: „Paten könnten sich regelmäßig um einen bestimmten Platz kümmern. Sie könnten hier und da anpacken, zerbrochenes Glas beseitigen und uns benachrichtigen, wenn es größere Schäden gibt.“

Der Hühnerspielplatz, so eine Umfrage der Stadt, sei bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebt. Auch, weil es auf dem 11.000 Quadratmeter großen Gelände genügend Raum für Spiel und Spaß verschiedener Altersgruppen gibt. Hubert Kufen, der den Verein mit gegründet hat, wohnt in den Häusern gleich nebenan: „Ich sah damals aus dem Fenster auf die große Wiese. Die einen prima Spielplatz abgeben würde. Das Gelände gehörte damals einem Privatmann. Der Verein der Kinderfreunde gründete sich aus Nachbarfamilien. Wir haben viele der großen Bäume hier gepflanzt.“

Interesse? Hier können sich künftigen Patinnen und Paten melden

Die Stadt habe das Gelände von der RAG gekauft und verpachte es dem Verein für jährlich rund 150 Euro. Den jungen Leuten von der Sparkasse gefällt die Arbeit auf dem Spielplatz: „Hier lernen wir uns besser kennen, das schweißt zusammen.“ Auch Senior Hubert Kufen ist hoch zufrieden: „Seit einiger Zeit treffen sich hier abends Jugendliche zum Volleyballspielen. Schön, wenn ich vom Fenster aus sehe, dass sie mal nicht vor dem Computer sitzen.“

Wer ebenfalls Spielplatzpate werden möchte, melde sich bei der Stadt Kamp-Lintfort. Ansprechpartner ist Günter Eickelkamp, Telefon 02842/9120.