Kamp-Lintfort. Kamp-Lintfort braucht auch an weiterführenden Schulen mehr Unterrichtsräume für Schüler. Warum die Stadt ihre Planungen jetzt ändern muss.

Die Stadt Kamp-Lintfort braucht weiterhin mehr Platz für ihre Schülerinnen und Schüler: Nach den geplanten und zum Teil bereits realisierten Neu- und Ausbauten an den Grundschulen rückt jetzt der ebenfalls steigende Raumbedarf an den weiterführenden Schulen in den Fokus der Planungen – und hier insbesondere die Situation am Georg-Forster-Gymnasium. Die von der Stadt mit der Fortschreibung des Schulentwicklungsplans beauftragten Gutachter vom Bonner Planungsbüro biregio empfehlen daher, statt wie bislang geplant den Eingangs- und Hausmeisterbereich am Schulzentrum Kamper Dreieck zu erneuern und einen gemeinsamen Toilettentrakt zu errichten, neue Unterrichtsräume für das Forster-Gymnasium zu schaffen. Damit könnte das Gymnasium statt wie bislang vier künftig fünf Eingangsklassen bilden. Die genannten anderen Baumaßnahmen sollen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.

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Auch die Europaschule, die aktuell dreizügig läuft, sei mit dem geplanten Neubau der Mensa gut gerüstet für einen weiteren Klassenzug. Laut Dezernent Christoph Müllmann soll die Unesco-Schule in den nächsten Jahren wie bisher sechszügig bleiben.

Machbarkeitsstudie soll Klarheit bringen

Bislang sind in den nächsten Jahren insgesamt 5,3 Millionen Euro für die Erweiterung des Schulzentrums Kamper Dreieck im Haushalt eingestellt. Wie viel die nun vorgezogene geplante Erweiterung am Gymnasium tatsächlich kosten und wie und wo sie realisiert werden kann, soll eine Machbarkeitsstudie konkretisieren. „In einem halben Jahr wissen wir dazu mehr“, so Müllmann. Der Neubau soll bis zum Schuljahr 2025/2026 realisiert werden.

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Viel Geld will die Stadt weiterhin auch in die mediale Ausstattung der Schulen investieren. Laut des im Auftrag der Stadt vom Büro Dr. Garbe, Lexis & von Berlepsch erstellten Medienentwicklungsplanes sind die Kamp-Lintforter Schulen in vielen Bereichen bereits gut aufgestellt. Als besonders wichtig bezeichnete das Büro dabei den weiteren Ausbau der Infrastruktur. Dazu sei erklärtes Ziel, dass bis 2027 jede Schülerin und jeder Schüler mit einem digitalen Endgerät ausgestattet sein soll. Aktuell kommen in Kamp-Lintfort auf drei Grundschüler ein Endgerät, bei den weiterführenden Schulen müssen sich drei bis vier Schüler ein Gerät teilen.

„Brauchen dringend Digitalpakt 2“

Für den Bereich Wartung und Support müsse sich die Stadt in den nächsten fünf Jahren darauf einstellen, mehr Personal einzustellen.

Durch die Anschaffung der neuen Geräte und die Wartung steigt die Kostenbelastung für die Stadt erheblich. Allein dafür sind im Haushalt 1,8 Millionen Euro Eigenmittel eingeplant. „Wir haben mit dem jetzt auslaufenden Digitalpakt und erheblichen Eigenmitteln schon viel erreicht“, so Dezernent Müllmann. Vollständig könne die Stadt diese Maßnahmen aber nur umsetzen, wenn es eine weitere Förderung von Bund und Land gebe: „Wir brauchen dringend einen Digitalpakt 2.“