Moers. Bettina Lücking-Rodenbäck wird von der Moerser Mittelstandsvereinigung für ihr Engagement geehrt. Ihren Betrieb gibt es schon lange in Moers.

Bettina Lücking-Rodenbäck, Chefin des Dachdecker-Unternehmens an der Franz-Haniel-Straße 4 in Moers, ist Unternehmerin des Jahres in Moers. Zum sechsten Mal vergab die Mittelstandsvereinigung Moers (MIT) diesen Titel. Die Moerserin (51) führt ihre Firma, die seit 1946 in Moers ansässig ist, mittlerweile in dritter Generation.

Die Laudatio anlässlich der Feier am Freitag im Café Jedermann hielt Julia Zupancic (CDU), die Bettina Lücking-Rodenbäck bereits lange kenne, wie sie bekundete. Sie hob unter anderem das Engagement des traditionsreichen Handwerksbetriebes hervor, der sich von Beginn an um die Ausbildung junger Leute verdient gemacht habe. Zudem habe sich die Auszuzeichnende zeitweise ehrenamtlich in der Dachdeckerinnung engagiert.

Mut habe Bettina Lücking-Rodenbäck bewiesen, als sie vor rund 20 Jahren das Unternehmen von den Eltern übernommen habe. „Du trägst dazu bei, dass der Mittelstand stark bleibt und das Handwerk weitergegeben wird“, unterstrich Zupancic.

Lücking-Rodenbäck zeigte sich beeindruckt und hoch erfreut von der Auszeichnung. Im Gespräch mit der Redaktion berichtet sie, warum sie nach dem Studium der Bau- und Holztechnik an der TU Aachen in den elterlichen Betrieb eingestiegen sei. „Ich liebe die Arbeit auf dem Dach einfach; die Praxis; wobei man täglich sieht, was man geschaffen hat“, schwärmt Bettina Lücking-Rodenbäck von ihrem Handwerk, in dem sie zudem die Meisterprüfung abgelegte.

Applaus für die neue Unternehmerin des Jahres im Café Jedermann in Moers.
Applaus für die neue Unternehmerin des Jahres im Café Jedermann in Moers. © FUNKE Foto Services | Rainer Hoheisel

Auch in den Semesterferien habe sie immer mit Begeisterung mit auf dem Dach gestanden. Besonders schön sei es, dass auch ihr Sohn Tom, der gerade das Abitur mache, einmal in den Betrieb einsteigen wolle. Das Unternehmen beschäftigt zwölf Mitarbeiter. Probleme machen dem Handwerk vor allem die heutigen Lieferengpässe: „Früher bestellten wir Dachziegel für den nächsten Tag, heute müssen wir ein halbes Jahr im Voraus planen“, weiß die Chefin. Gestiegene Kosten seien ebenfalls ein Thema. Aber vor allem fehle es an Nachwuchs. Man brauche dringend tüchtige Fachkräfte.

Um dieses Problem wolle man sich aktuell verstärkt kümmern, berichtet MIT-Vorsitzender Jörn Becker, der sein Amt seit einem Dreivierteljahr inne hat. Zur Förderung des Handwerks gehe man zusammen mit der Kreishandwerkerschaft in die Schulen, um für die Berufsbilder Werbung zu machen. Bei dem von ihm gegründeten Unternehmer-Stammtisch knüpfe man Kontakte und bilde ein Netzwerk.