Moers. Was kann und soll kommunale Seniorenpolitik für ältere Menschen in Moers erreichen? Antworten gab es jetzt bei einem Faktencheck.

Wie sieht kommunale Senior*innenpolitik in Moers aktuell aus und wie kann man den Alltag für ältere Menschen in Moers lebenswerter gestalten? Der Beirat für ältere Menschen der Stadt Moers hatte am Mittwochabend zu einem Faktencheck in die SCI-Volksschule geladen. Moderiert von Sonja Volkmann, stellvertretende Leiterin der NRZ/WAZ-Redaktion, bezogen Petra Kiehn (CDU), Karin Walter (Bündnis 90/Die Grünen), Atilla Cikoglu (SPD) und Frank Laubenburg (Linke Liste) Position und diskutierten mit rund 50 Teilnehmenden.

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Aktuell leben in der Grafenstadt laut Beirat knapp 33.000 Menschen, die 60 Jahre und älter sind – immerhin etwa 32 Prozent der Gesamtbevölkerung von Moers. Eine Zahl, die mit Blick auf die Generation „Babyboomer“ weiter ansteigen wird. Eines der großen Themen des Abends: Wohnen. In Moers sei in den letzten Jahren zwar viel, aber „nicht in Masse“ barrierefrei und seniorengerecht gebaut worden, sagte CDU-Fraktionschefin Petra Kiehn. Die jetzt anstehende Innenstadtsanierung sieht sie als Chance, den Bedürfnissen älterer Menschen besser gerecht zu werden. Karin Walter benannte das Vorhaben der Wohnungsbau Stadt Moers, Anbauten der Zechenhäuser in Meerbeck barrierefrei umzubauen, als ein wichtiges Projekt.

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Suche nach alternativen Wohnformen

Deutlich wurde aber auch, dass sich ältere Menschen sowohl mehr gezielte Wohnberatung, als auch mehr Angebote für alternative Wohnformen wünschen. So kritisierte eine Teilnehmende, dass es in Moers zu wenig Angebote für betreutes Wohnen gebe. Dass es nicht immer einfach sei, alternative Wohnformen wie zum Beispiel „Wohnen gegen Hilfe“ zu etablieren, machte Atilla Cikoglu deutlich: Hier gebe es zwar einzelne Leuchttürme, dies aber flächendeckend in Moers anzubieten sei „schwierig“.

Kritik gab es am städtischen Internetauftritt für ältere Menschen: „Die Internetseite der Stadt müsste denkmalgeschützt werden“, sagte Frank Laubenburg. Zudem seien viele ältere Menschen mit der zunehmenden Digitalisierung immer noch überfordert, digitale Kontakte ersetzten keine echten Begegnungen.

Wie viel kann ehrenamtlich gestemmt werden, was kann und muss die Stadt übernehmen? Karl-Heinz Theußen vom Beirat hält einen Ausbau der Leitstelle Älterwerden im Rathaus, wie vom Rat beschlossen, für ein wichtiges Instrument: „Ich will allen hier ans Herz legen, diesen gemeinsam gefassten Beschluss auch umzusetzen.“