Kamp-Lintfort. Die Nachbarschaft in Mitte/Rossenray hat jetzt das erste Quartiersfest gefeiert. Wegen einer Unwetterwarnung war es im Mai verschoben worden.

Das war eine echte Premiere und dazu eine sehr gesellige, die am Freitagabend in Rossenray zu erleben war: Erstmalig hatte das Quartierbüro Mitte/Rossenray zum Quartiersfest an der Breslauer Straße in Rossenray eingeladen.

Das Quartierbüro Mitte/Rossenray ist ein Kooperationsprojekt der Stadt Kamp-Lintfort, der Kirchengemeinde St. Josef und des Caritasverbandes Moers-Xanten. „Mit dem Quartiersfest möchten wir die Menschen zusammenbringen und die Nachbarschaft stärken“, sagte Jeannette Fritz vom Kamp-Lintforter Quartierbüro Mitte/Rossenray. Das Fest sollte im Mai stattfinden, musste aber damals aufgrund einer Unwetterwarnung abgesagt werden. „Wir freuen uns jetzt umso mehr, dass wir es nun durchführen können – auch, wenn es etwas regnerisch ist“, sagte Fritz.

Die Stimmung beim Fest ist gut

Die Vorbereitungen liefen reibungslos: Die Steuerungsgruppe Quartiersarbeit holte beim Ordnungsamt eine Genehmigung ein. Anwohner wurden informiert und die Breslauer Straße teilweise absperrt. Emsig bauten die Veranstalter Stunden vorm Start Pavillons und Bierbänke auf. Die Bänke wurden von der Kamp-Lintforter Fördergemeinschaft für Bergmannstradition bereitgestellt.

Auch die Kleine Offene Türe Gestfeld wirkte mit und hatte Spielgeräte wie Kreide, Schminke und Laufgeräte aus ihrem Spielmobil „Blauer Kuni“ mitgebracht. Die örtliche Jugendarbeit sowie Mitarbeitende aus Kindergärten wie der Kita Weltenbummler waren vertreten und hatte für alle ein offenes Ohr.

Die Stimmung war hervorragend: Schon kurz nach dem Start am Nachmittag fanden sich rund 50 Nachbarinnen und Nachbarn aus Stadtmitte und Rossenray sowie viele interessierte Kamp-Lintforter aus verschiedenen Stadtteilen ein. An einer langen aufgebauten Tafel war für jeden Platz. Liebevoll war die Tafel mit Kerzen und Tischdecken dekoriert. Hier wurde geklönt, leckeres Essen und Getränke genossen.

Alle freuen sich über die Nachbarschaftshilfe

Mit dabei war Monika Paulus. Die 73-Jährige wohnt seit 68 Jahren auf der Danziger Straße und schätzt die Nachbarschaft: „Der Zusammenhalt ist sehr gut. Man hilft sich. Solch ein Nachbarschaftsfest trägt dazu bei, dass man Leute, die man sonst nur aus der Ferne sieht, auch kennenlernen kann“, sagte Paulus, die ehrenamtlich im Kamp-Lintforter Verein LesArt aktiv ist und vor Jahren eine Kleiderkammer für Flüchtlinge mitorganisierte.

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Ihr gegenüber saß Verena Hellwig, die 1984 ins Quartier gezogen ist: „Hier ist es lebenswert und die Stadt organisiert viele Aktionen“, sagte die 74-Jährige. In fußläufiger Nähe wohnt die 93-jährige Ursula Hartmann seit 67 Jahren: „Alle Bewohner im Haus haben den Haustürschlüssel voneinander, man vertraut sich und kann sich wohlfühlen“, sagt sie freudestrahlend. Mit ihrer Tochter Ilse bereitete sie Kartoffelsalat und Klopse für alle zu. Der einhellige Wunsch: Fortan jährlich ein geselliges Nachbarschaftsfest feiern.

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