Neukirchen-Vluyn. So entschieden und prompt reagieren die Kiesabbaugegner in Neukirchen-Vluyn gegen das überraschende Vorgehen des Regionalverbandes Ruhr.
Die überraschende Ankündigung des Regionalverbandes Ruhr (RVR) zur dritten Offenlage des Regionalplans war für das Aktionsbündnis #DasPinkeKreuz Grund genug, die etablierten Mahnwachen in gleicher Art und Geschwindigkeit als Antwort darauf zu reaktivieren. Bereits am Sonntag, 11. September, zwei Tage vor der Veröffentlichung des neuen Entwurfs trafen sich etwa 45 Personen auf dem Hof Noltanien zum Protest.
Kernfrage ist aus Sicht der Aktivisten, was die Beweggründe des RVR seien für die Beschleunigung der Offenlage und „die totale Entkopplung von der öffentlichen und landespolitischen Willensbildung“, wie es in einer anschließenden Pressemitteilung hieß. Sei es eine Kraftprobe mit der Landesregierung – wegen der Aspekte des Kiesabbaus im Koalitionsvertrag – und mit dem öffentlich sichtbaren Kieswiderstand?, fragt das ‘Pinke Kreuz’. Oder stehe man unter Zugzwang anderer Kreise des Planungsgebietes? Nicht ausschließen wollen die Neukirchen-Vluyner Demonstranten auch, dass der RVR schlicht den erheblichen Arbeitsmehraufwand scheut, der sich ergeben würde, wenn man nach neuen Vorgaben eines neuen Landesentwicklungsplanes planen würde.
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Unabhängig vom eigentlichen Beweggrund stehe für die Mahnwachen-Teilnehmer fest, dass der RVR mit seinem Vorgehen klar gemacht habe, dass er die eigenen Interessen und das Selbstbild weit vor die in über 7000 Einsprüchen formulierten Interessen der Bürger und den politischen Auftrag der Landesregierung stelle, heißt es weiter in der Mitteilung. Die Strategie der Gegner hingegen sei klar: weitere Einwendungen formulieren, mit aller Entschlossenheit den Rechtsweg beschreiten, Eigentum zum Wohle der nächsten Generationen nicht veräußern.
Sicherlich werde die neuerliche Entwicklung die grundlegenden Zweifel an der Daseinsberechtigung des RVR im Allgemeinen und der Zugehörigkeit des Kreises Wesel im Speziellen weiter befeuern, so das ‘Pinke Kreuz’. Die Wahrnehmung der Bürgerinnen und Bürger des Kreises Wesel, als Geld- und Rohstoff-Melkkuh sowie als Deponiefläche des RVR herhalten zu müssen, verschärften sich spürbar.