Moers. Der heimische Bundestagsabgeordnete hat einen Appell unterzeichnet – und unterschiedliche Reaktionen erhalten. In Moers folgt eine Diskussion.
Die Frage, wie Putins Krieg in der Ukraine beendet werden kann, treibt auch den heimischen SPD-Bundestagsabgeordneten Jan Dieren um. Zum einen gehört er zu den Unterzeichnern des Appells „Die Waffen müssen schweigen“, zum anderen nimmt er in Moers an der Diskussion „Wie rauskommen aus der Kriegslogik?“ teil.
Der Ende vergangener Woche im Internet veröffentlichte Appell ist von mehreren Abgeordneten aus Bundestag, Landtag und europäischem Parlament sowie von anderen Persönlichkeiten unterzeichnet worden. Mit Blick auf den Antikriegstag am 1. September fordern die Unterzeichnenden eine diplomatische Lösung. Unter anderem heißt es in dem Appell: „Letztlich wird eine grundsätzliche Verbesserung der Beziehungen zwischen Russland und der EU und dem Westen erst in einer Nach-Putin-Ära möglich sein. Aber solange muss auf der Basis der Zurkenntnisnahme von Realitäten, die einem nicht gefallen, mit der russischen Regierung ein Modus Vivendi gefunden werden, der eine weitere Eskalation des Kriegs ausschließt.“
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In dem Appell geht es aber nicht nur um den Krieg, auch andere Aspekte spielen eine Rolle: „Angesichts der Dramatik der globalen Krisen wie die Zunahme des Hungers, der Klimawandel, andere schreckliche Kriege, die Migrations- und Fluchtbewegungen, bedarf es eines neuen Anlaufs einer globalen Entspannungspolitik, die auf der Basis gemeinsamer Interessen die Kooperation sucht und zugleich robust imperiales Vorgehen wie das Russlands in der Ukraine zurückweist.“ Ebenso betonen die Unterzeichnenden das „Selbstverteidigungsrecht der Ukraine und unterstützen politische, finanzielle, wirtschaftliche und militärische Maßnahmen, die zu einem schnellen Waffenstillstand und einem Ende dieses Kriegs beitragen.“
Jan Dieren berichtete am Montag im NRZ-Gespräch von „unterschiedlichen Reaktionen“ auf den Appell: „Da gibt es zum Beispiel die Empörung darüber, warum wir das Thema gerade jetzt aufgreifen, auf der anderen Seite erhalten wir aber auch viel Zuspruch, zum Beispiel im Wahlkreis.“ Auf eine diplomatische Lösung zu setzen, sei nichts Neues, wie Dieren weiter sagt. Das hätten auch andere schon getan, bevor der Appell veröffentlicht worden sei.
Das Thema spielt eine Rolle bei einer Diskussion in Moers
Mögliche Wege aus dem Krieg spielen auch eine Rolle bei einer Diskussion mit dem Titel „Wie rauskommen aus der Kriegslogik?“ am 12. September, 18.30 Uhr in der SCI-Volksschule, Hanns-Albeck-Platz 2 in Moers. Neben Jan Dieren nehmen Sigrid Graumann (Ethikrat) und Clemens Ronnefeldt vom Versöhnungsbund teil. Das Evangelische Laboratorium und die Seniorenarbeit der SCI-Volksschule laden ein. Information und Anmeldung zur Veranstaltung unter Telefon 0179 / 75 87 289 oder per Mail: kda@kirche-duisburg.de. Der Eintritt ist frei.