Moers. Die Geschäftsidee von Thomas Szymonek aus Moers passt in die Zeit: Er baut Transporter zu Camper-Vans aus. Gelernt hat er einen anderen Beruf.

Thomas Szymonek (45) aus Moers geht gern auf Reisen. Am liebsten ist er mit seinem VW-Bulli unterwegs. Den Transporter hat er selbst zum kleinen Wohnmobil ausgebaut. Das hat so gut funktioniert, dass er sich jetzt als „Camper Tomek“ selbstständig gemacht hat.

Camping auf vier Rädern boomt, und das nicht erst seit Corona. Die Stellplätze in Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn sind immer gut besetzt mit großen und kleinen Wohnmobilen. Das Erlebnis, schnell in der Natur zu sein und doch ein Bett, eine Küche und eine Toilette in der Nähe zu haben, fasziniert immer mehr Menschen.

Thomas Szymonek ist da keine Ausnahme. Camping hat er schon als junger Mann kennengelernt, etwa, wenn er mit seinem Bruder Michael auf den Bergen und in den Höhlen der hohen Tatra in Polen unterwegs war. Aus dem Nachbarland ist er 1989 mit seinen Eltern gekommen, zunächst nach Voerde. Seit 15 Jahren lebt er jetzt in Moers.

Sein beruflicher Werdegang deutet nicht unbedingt auf das hin, was Szymonek seit Mai hauptberuflich macht. Er ist gelernter Krankenpfleger, hat lange als Orthopädietechniker gearbeitet. Er sagt: „Ich bin in allem, was ich mache, eine kleiner Perfektionist. Entweder mache ich etwas richtig, oder ich mache es gar nicht.“ Jetzt widmet sich der bekennende „Allround-Handwerker“ dem Ausbau von Transportern zu Wohnmobilen.

In der Werkstatt entsteht Stück für Stück die neue Einrichtung für den Camper-Van.
In der Werkstatt entsteht Stück für Stück die neue Einrichtung für den Camper-Van. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Wer in Szymoneks umgebauten Van schaut, wird schnell begreifen, was er mit Perfektion meint: Das Innere des Wagens wirkt aufgeräumt, klar gegliedert und benutzerfreundlich. Die Rückbank ist mit wenigen Handgriffen zum Bett umgebaut. Bei geöffneter Heckklappe lassen sich auf Aluminium-Schienen Staukästen herausziehen.

„Es war schon immer mein Traum, so einen Bulli zu haben“, sagt Szymonek im NRZ-Gespräch. Als sich dann vor ein paar Jahren die Möglichkeit bot, einen Transporter mit neun Sitzplätzen von einem Freund zu übernehmen, hat er nicht lange überlegt. Schnell kamen dann die Ideen, die er im und am Wagen umgesetzt hat. So kommt es, dass jetzt sogar eine Markise ausgezogen werden kann.

Was beim eigenen Auto klappt, klappt auch bei anderen. Seitdem er selbstständig ist, kommen immer wieder Aufträge herein. Was Szymonek wichtig ist: „Das ist ein Camping-Sonderausbau nach Maß, und ich gehe individuell auf Kundenwünsche ein.“

Der Name seines noch jungen Betriebs verbindet dabei ihn selbst mit dem dem, was er gern macht: Tomek ist polnisch für Thomas, und das Camping ist eben seine Leidenschaft.