Moers. Max hatte seinen ersten Schultag. Die NRZ hat ihn an seinem großen Tag besucht. Wie viele Kinder in Moers und Umgebung eingeschult wurden.
Max‘ Augen strahlen als er von seinem Tag erzählt. Kein Wunder, schließlich war es der aller erste Schultag in seinem Leben. Er besucht nun offiziell vier Jahre lang die Tigerklasse der Dorsterfeldschule in Moers. Aufgeregt plappert er vor sich hin, als er seine Schultüte auspackt. „Da ist Hulk, Ironman, guck mal, da ist Captain America“, zählt der Sechsjährige die Superhelden auf, die die Seiten des Freundebuchs zieren – eines der Geschenke in seiner Schultüte.
„Uns war wichtig, dass die Dinge aus der Schultüte auch einen Bezug zur Schule haben“, sagt Mama Svenja. Deswegen gab es neben dem Freundebuch auch noch einen Abakus, Magnete mit denen Max rechnen lernen kann und ein Buch. Damit aber auch der Spaß nicht zu kurz kommt, haben die Eltern noch allerhand Süßigkeiten in die Tüte gepackt und Pokémon-Karten, die er mit seinen neuen Freunden tauschen kann. Pokémons zieren auch die Schultüte des Jungen. Der Untergrund der Tüte ist hellgrün – passend zum Tornister. Der hat zwar mit einem olivgrün fast die gleiche Farbe, aber ansonsten ist die Optik ganz anders. Ein kleiner Dino, genau genommen ein Tyrannosaurus rex, klebt auf dem nigelnagelneuen Rucksack des Jungen. Warum gerade dieser Dinosaurier? „Der frisst Fleisch und ich mag auch Fleisch, vor allem Fleischwurst“, antwortet Max.
Moerser Grundschule: Instrumente während des Unterrichts lernen
Genauso gerne wie Fleischwurst mag er auch Bücher. „Aber lesen muss ich jetzt erst noch lernen.“ Worauf er sich noch besonders freut, ist die sogenannte Jeki-Stunde jeden Donnerstag. Hier erlernen die Grundschüler ein Instrument, das sie sich vorher ausgesucht haben, erklärt Max‘ Mutter. Der Sechsjährige will Gitarre lernen. Das Instrument hat er schon zu Hause. „Ich habe mich darin mal versucht. Dabei ist es aber auch geblieben“, sagt Mama Svenja und lacht. Sie wirkt entspannt. „Jetzt ja, vorhin war es stressig“, gibt sie zu. Aber dennoch sei der Tag sehr schön gewesen.
Nach einem Gottesdienst gab es von den Dritt- und Viertklässlern der Grundschule eine Tanz- und Rap-Aufführung auf dem Schulhof, bevor dann für Max und seine neuen Mitschüler das erste Mal die Glocke zum Unterricht klingelte. „Ich finds super, dass er jetzt lernen kann, selbstständig zu werden. Aber klar, solche Tage machen schon bewusst, wie schnell er groß wird“, sagt sie.
Kein Kita-Platz in der Nähe des Wohnortes der Moerser Familie
Bis vor ein paar Tagen habe sie sich noch „echt Sorgen“ um Max gemacht. „Wir haben damals keinen Kita-Platz in der Nähe bekommen“, erklärt die Mutter. Deswegen würden jetzt auch viele seiner Kindergartenfreunde eine andere Grundschule besuchen. Max kennt nur ein Nachbarskind und eines von der Kita, die in dieselbe Klasse gehen wie er.
Am Kennlerntag habe sie ihrem Sohn angemerkt, dass er sich unwohl fühlte. „Aber dann hat er einen Jungen kennengelernt, der in derselben Situation ist. Ich glaube, wenn sich nur zwei finden, die gerade beide ganz neu sind und kaum jemanden kennen, schweißt das zusammen“, zeigt sich Svenja erfreut darüber, dass ihr Sohn einen Freund gefunden hat.
Ihm kann Max in den nächsten Tagen die Ausbeute aus seiner Schultüte zeigen und vielleicht auch das ein oder andere Bonbon teilen. Nun wird aber erstmal weiter die Schultüte ausgepackt. Max zieht ein kleines braunes Holzherz aus der grünen Tüte. „Ich bin stolz auf dich“ steht darauf – ebenfalls ein Geschenk von Mama und Papa.
1.000 Erstklässler in Moers eingeschult
Zusammen mit Max wurden am Donnerstag in Moers insgesamt 1.000 Erstklässlerin ihren neuen Klassen begrüßt. In Neukirchen-Vluyn waren es 278 Kinder und in Kamp-Lintfort wurden 410 Kinder eingeschult. Dies teilten die Städte auf Anfrage mit.