Moers. Edeka Rhein Ruhr setzt weiter auf regionale Produkte. Am Freitag haben der Einkaufsleiter und regionale Erzeuger erläutert, was wichtig ist.

Die Edeka Rhein Ruhr möchte die Regionalmarke „Mein Land“ weiter stärken. „Regionalität ist ein riesiges Thema“, sagte der Einkaufsleiter von Edeka Rhein Ruhr, Torsten Gooden, am Freitag in einem Pressegespräch. Was bei Vermarktung und Verkauf der regionalen Produkte geplant ist, erläuterte er zusammen mit regionalen Erzeugern und mit Marius Glaubitz aus der Geschäftsführung der Firma Rasting, dem Produktionsbetrieb für Fleisch- und Wurstwaren, einer 100-prozentigen Tochter.

Dabei erinnerte Gooden an den Beginn der Kampagne im Jahr 2009, als man noch gegen Widerstände habe ankämpfen müssen. Er skizzierte die Entwicklung über den ersten Relaunch, die Einführung von „Mein Land Bio“ in Kooperation mit Bioland, über den zweiten Relaunch bis heute.

In einer Zeit, die durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, steigende Lebenshaltungskosten und Lieferkettenprobleme gekennzeichnet ist, schauen die Verbraucherinnen und Verbraucher einmal mehr in ihren Geldbeutel, bevor sie die Einkaufswagen füllen. Die Krise mache es in diesem Jahr nicht einfacher, sagte auch Gooden. Aber: „,Mein Land“ ist kein Premium, kein Luxus.“ Die Marke solle in der Breite der Bevölkerung ankommen. Das Unternehmen setzt auf Transparenz, nennt Regionalität und Nachhaltigkeit in einem Atemzug.

Es gibt große Pläne bei Edeka

Gooden bringt ein Beispiel: So habe sich das Gewicht beim Brokkoli verringert auf 400 statt 500 Gramm. Der verzehrbare Anteil bleibe gleich, die neue Art des Anbaus schone aber die Umwelt und spare Kosten, weil weniger Ressourcen verbraucht werden.

Große Pläne gibt es auch beim Thema Fleisch: Erklärtes Ziel von Marius Glaubitz ist es, bis Ende 2023 aus der Haltungsform I auszusteigen. Beim Bauernliebe-Sortiment gibt es mit der Haltungsform III bereits strengere Vorgaben, so gibt es mehr Platz für die Tiere, diese werden in NRW aufgezogen, die Futtermittel ohne Gentechnik werden oft durch die Betriebe selbst angebaut.

„Wichtig ist die enge Kooperation mit Westfleisch“, betont Glaubitz und spricht von engem gegenseitigen Vertrauen. Das gelte auch für die Landwirte, mit denen man zusammenarbeite. Es sei ein klares Bekenntnis zu NRW und zur kleinbäuerlichen Struktur, sagt er weiter. „Ich kenne die gesamte Kette.“ Glaubitz spricht zudem von Wertschätzung für die Landwirte. „Das muss sich auch im Portemonnaie bemerkbar machen.“

Die Familienbetriebe leben davon

Gerd Meierzuherde aus Herzebrock-Clarholz ist einer der Erzeuger. Er hat sich auf Bullen- und Schweinemast spezialisiert und vermarktet, wie er sagt, rein über Westfleisch zu Edeka/Rasting. „Wir sind ein Familienbetrieb, wir leben davon“, betont er. Die Zusammenarbeit mit Genossenschaften schafft aus seiner Sicht die Gewissheit, dass die Tiere auch in Krisenzeiten abgenommen werden.

Alexander Vriesen ist erst 28 Jahre alt und bewirtschaftet jetzt in vierter Generation einen Betrieb für Legehennen in der Nähe von Bocholt. 195.000 Tiere hat seine Familie an zwei Standorten. „Es ist wichtig, dass die Leute wissen, wo die Eier herkommen“, betont er. Auch er unterstreicht, wie wichtig „die Kommunikation auf Augenhöhe“ ist. So habe er von Edeka unter anderem Unterstützung bei der Umsetzung der Geschlechtsbestimmung im Ei bekommen. Das Verfahren kostet ihn pro Ei etwa drei Cent mehr.

Und schließlich ist da Harry Thijssen, der in Willich eine ganz neue Art des Salatanbaus forciert. Unter Glas, ressourcensparend. Für Edeka-Einkaufsleiter Torsten Gooden bleibt das Kernversprechen: 100 Prozent NRW.