Neukirchen-Vluyn. Die Initiative #daspinkekreuz Neukirchen-Vluyn kritisiert das Vorgehen der Firma Hülskens zum Kiesabbau. Was die Initiative zum Zeitpunkt sagt.

Auch das Bündnis #daspinkekreuz äußert sich nach der Veröffentlichung der Donkensee-Pläne der Firma Hülskens. Überraschen könne an der Vorstellung des Auskiesungskonzepts „Donkensee“ bestenfalls der Zeitpunkt, heißt es in einer Mitteilung. In intensiven Gesprächen mit Vertretern der Kiesindustrie habe man explizit darauf hingewiesen, dass konkrete Konzepte einen viel plastischeren Eindruck und das Gefühle der Wertschätzung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgen vermittelten. Ferner seien sie argumentativ deutlich komplexer zu kritisieren als eine anonyme Kiesfläche.

„Zeugt aus der Vorstellung dieses Konzeptes nun die reine Einsicht des Gehörten, oder handelt es sich vielmehr um dringenden Zugzwang?“, fragt Roland Nolte.

Was ist mit Flora und Fauna?

Man müsse sich schon die Frage stellen, „wenn so ein schillerndes Konzept schon fertig war, warum ist man nicht viel früher, in der heißen Phase des Widerstandes, damit in den Dialog gegangen?“ Es gebe mehr Fragen als Antworten, beispielsweise: „Wo ist die Risikoanalyse und – Abwägung zur unmittelbaren Nähe der Halde Norddeutschland? Wie verhält es sich mit den Kosten, nicht nur für die Erstellung all der fantastischen Angebote, sondern auch deren Unterhalt? Bleibt dies bei der Stadt hängen und wird wiederum durch die Grundsteuer finanziert?“ Oder auch: „Welche Einflüsse auf die Flora und Fauna entstehen und sind irreversibel? In welchem Verhältnis steht das zu der entstehenden Landschaft?“

Viele Fragen und Sorgen, die man in einem bürgernahen Forum offen hätte diskutieren können. Nolte spricht von einem schalen Beigeschmack. „Wir hätten uns eine Beteiligung von Anfang an bei der Erstellung eines solchen Konzeptes gewünscht, echte Beteiligung und Mitsprache.“ Dass kein echtes Interesse an der Meinung, den Wünschen und Sorgen der Bürgerinnen und Bürger bestehe, unterstreiche auch der Zeitpunkt: nach dem Urteil des OVG, aber vor der Auswertung und Veröffentlichung der Einsprüche beim RVR. Ein wirklich bürgernahes Konzept hätte diese Fülle an wertvollem Input berücksichtigt und eingearbeitet, meint Nolte.

Es bleiben zwei Jahrzehnte Baustelle

Das Konzept sei nur ein Hochglanzeinband, eine „Karotte vor dem Wagen, welcher durch erbitterten Widerstand und das Urteil des OVG schwer ins Stocken geraten ist und nun durch die oberflächliche Mobilisierung der öffentlichen Meinung wieder ins Rollen gebracht werden soll.“

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Es könne nicht über die Dauer von mindestens zwei Jahrzehnten Baustelle hinwegtäuschen. Ebenso wenig adressiere es das grundlegendste Problem des Abbaus und überproportionalen Verbrauchs eines endlichen Rohstoffs. „Wir von #DasPinkeKreuz sind sehr gespannt, wie die neue Landesregierung und der RVR mit dem Thema Kies im Allgemeinen und den Flächen in Neukirchen-Vluyn im Speziellen weiter umgehen und wie sich Stadt und Bürgermeister zu den Plänen der Firma Hülskens positionieren werden“, heißt es abschließend.