Kamp-Lintfort. Die Redaktion stellt die Kandidaten des Wahlkreises Wesel II und ihre Ziele vor. Sie sprechen über ihre Themen, mit denen sie punkten wollen.

Acht Kandidatinnen und Kandidaten wollen am 15. Mai im Wahlkreis Wesel II, zu dem Kamp-Lintfort, Rheinberg, Alpen, Sonsbeck, Xanten und Voerde gehören, in den Düsseldorfer Landtag einziehen. Wir haben im zweiten Teil unserer Vorstellungsrunde die Kandidatinnen und Kandidaten gefragt, welches das zentrale Thema ihres Wahlkampfes ist.

Niels Awater (Grüne): Mein zentrales Thema ist nach wie vor der Umwelt- und Klimaschutz. Ich finde, gerade Klimaschutz ist eine Frage der Generationengerechtigkeit. Ich möchte unsere Umwelt und Klimaverhältnisse so bewahren, wie sie sind, tendenziell eher wie sie vor 20 Jahren noch gewesen sind. Dies ist die einzige Möglichkeit, damit meine und folgende Generationen weiterhin alle Möglichkeiten und Chancen haben, die auch die Generationen vor uns hatten.

Manuela Bechert (Die Linke): Mein Fokus ist stets auf eine Klimapolitik gerichtet, welche die 1,5-Grad-Grenze einhält. Dazu zählen auch eine Mobilitätswende, bezahlbare Energiegewinnung aus den Erneuerbaren, ein Umbau unserer Landwirtschaft und eine daraus resultierende Ernährungswende. Generell bin ich der Meinung, dass wir Flächenversiegelungen entgegentreten und eine Flora und Fauna schützen müssen. Auch in den Städten möchte ich mehr Biodiversität und Naturerlebnisräume schaffen.

Energie steht natürlich auf der Agenda einiger Politiker.
Energie steht natürlich auf der Agenda einiger Politiker. © dpa | Hauke-Christian Dittrich

Renan Cengiz (Die Partei): Als Quotenkultürke trete ich mit dem Versprechen an, NRW kulturell zu renanturieren [sic!]. Das gelingt mit der bewährten SAK-Formel: (1) Subkulturen sind super! Für eine konsequente Rekultivierung des Undergrounds mit allen Mitteln der Kunst. (2) Autonome ausbilden! Mehr freie Jugendzentren, mindestens eins pro Kuhkaff. (3) Knete für Kreative! Einführung eines branchengemäßen Mindestlohns für Kunst- und Kulturschaffende von € 0,12 / h.

Franca Cerutti (FDP): Bildung ist für mich der zentrale Schlüssel zu Chancengleichheit, Selbstbestimmung und Frieden. Schulabschlüsse und Lebenswege sind in Deutschland immer noch viel zu stark vom Bildungsgrad der Eltern abhängig. Damit muss Schluss sein! Liberale Politik fragt nicht, woher du kommst, sondern wohin du willst. Wir stehen für die Vielfalt im Schulsektor und individuelle Beschulungsmöglichkeiten. Daher haben wir die dringend benötigten Förderschulen in NRW gerettet. Die mittleren Bildungsabschlüsse wollen wir stärken und beispielsweise eine Karriere bei der Polizei wieder für RealschülerInnen öffnen. Wir haben die Kernlehrpläne überarbeitet, Wirtschaft und Informatik als Schulfächer etabliert und über 13.000 neue LehrerInnen eingestellt – hier wollen wir weitermachen.

Michael Reiff (Die Basis): Eigentlich sollte die Unterstützung der lokalen Landwirtschaft für eine vitale, schadstoffarme Ernährung für ein gesundes Leben mein Thema sein. Es zeigt sich grade jetzt, dass die geistige Nahrung genauso wichtig ist. Vielfältige Information, die ein Thema von allen Seiten, gerne auch mal unangenehm, beleuchten. Eine Presse- und Informationsfreiheit, die uns alles bietet, damit wir unseren gesunden Menschenverstand wieder verwenden können.

Großes Thema am Niederrhein: der Kiesabbau und die Folgen.
Großes Thema am Niederrhein: der Kiesabbau und die Folgen. © picture alliance / Roland Weihrauch/dpa | Roland Weihrauch

René Schneider (SPD): Lokal ist es sicherlich der Kiesausstieg, den wir brauchen, um unsere niederrheinische Landschaft vor dem Bagger zu retten. Dafür kämpfe ich seit Jahren und werbe aktuell für die RAUS-Strategie: Recycling, Alternative Baustoffe, Umbau statt Neubau und Sparsamkeit sollen es uns ermöglichen, auf den endlichen Rohstoff zu verzichten und trotzdem weiter bauen zu können.

Sascha van Beek (CDU): Das ist die Entwicklung des ländlichen Raumes. Gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land. Unsere Städte und Gemeinden am Niederrhein sollen sich weiter zu einer starken, nachhaltigen und sicheren Heimat mit guter Infrastruktur, Mobilitätsangeboten, Tourismus, Schulen, Arbeitsplätzen und bäuerlicher Landwirtschaft entwickeln. Dazu gehört auch der Erhalt unserer niederrheinischen Landschaft. Es braucht eine Neujustierung des Kiesabbaus.

Daniela van Meegeren (AfD): Mein zentrales Versprechen an meine Wähler ist, dass ich mich für sie einsetzen werde. Die Bürger – meine Wähler - sehnen sich nach einem normalen Leben. Einem Leben in Freiheit. Einem Leben in Wohlstand. Einem Leben in Sicherheit. Einem Leben ohne Angst vor der Zukunft. Die AfD und ich kämpfen für alle Bürger und Familien unseres Landes, die wollen, dass Freiheit, Wohlstand und Sicherheit auch noch für unsere Kindeskinder normal sind. Das Wahlkampfmotto unserer Partei „Wer kämpft für deine Meinung? AfD – Wer sonst?“ ist für mich meine Verpflichtung gegenüber meinen Wählern.

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