Kamp-Lintfort. Der Laga-Förderverein ruft zur Einsaat-Aktion in den Zechenpark Kamp-Lintfort. Dabei wird eine neue App zur Bestimmung der Pflanzen vorgestellt.

20 Mitglieder des Fördervereins „Laga Kamp-Lintfort 2020“ haben sich am Samstag im Zechenpark zur Wiederholung der letztjährigen „Einsaat-Aktion“ getroffen. „Da wir dabei ein- bis zweijährige Pflanzen eingesät haben, wird es diesmal darum gehen, die Trapeze wiederherzustellen und die Beete zu pflegen“, erklärte Bernd Kröger den Anwesenden.

Mit Harke und Schaufel ausgerüstet, legten die Frauen und Männer mit der Arbeit los. Dabei wurden sie von Kirsten Holsteg vom städtischen Grünflächenamt angeleitet, die die Besonderheiten der Flora im Zechenpark beschreibt: „Bei der Blumenwiese zur Landesgartenschau stand der Blühaspekt im Vordergrund. So kriegen wir es an diesem Standort aber nicht hin, dafür ist die Biodiversität deutlich größer.“ Dies biete viele verschiedene Lebensräume, selbst Ökoschotterflächen seien ein besonderer Rückzugsort für die Vegetation.

„Wir wollen hundert Prozent Blumen haben“

So wurde die versammelte Mannschaft gebeten, die Beete von Wildkräutern und Gras zu befreien – getreu dem Motto: „Wir haben hundert Prozent Blumen angesät, dann wollen wir auch hundert Prozent Blumen am Ende haben“.

Mit Harke und Schaufel ausgerüstet, machten sich die Helferinnen und Helfer an die Arbeit.
Mit Harke und Schaufel ausgerüstet, machten sich die Helferinnen und Helfer an die Arbeit. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Barbara Mennekes, Vorsitzende des Fördervereins, zeigte sich zufrieden mit der Beteiligung: „Solche Aktionen sind wichtig für das Gemeinschaftsgefühl. Unsere Mitglieder können hier aktiv sein.“ Das macht sich anscheinend bezahlt, denn die Mitgliederzahl liegt auch nach der Landesgartenschau stabil bei 850, so Mennekes.

Pflanzen mit dem Smartphone bestimmen

Doch auch Spaziergänger im Zechenpark können die überwiegend zweijährige Ackerbegleitflora, die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt, erkunden. Mit der App „Flora Incognita“ können Besucherinnen und Besucher „selbst zu Forschern werden“, erklärt Prof. Dr. Daniela Lud, die an der Hochschule Rhein-Waal Umweltbewertung und -sanierung lehrt.

Im Rahmen des Bürgerwissenschaftsprojekts können so Pflanzen einfach mit dem Smartphone bestimmt werden. „Es besteht auch die Möglichkeit, dass Leute ihre Daten mit mir teilen“, sagt Lud, die vor allem Daten zur Art und zum Standort der Pflanze zur weiteren Erforschung des Zechenparks nutzen möchte. Die App sei datenschutzrechtlich unbedenklich, versichert sie.

Die Trefferquote der App ist „extrem gut“

Die Funktionsweise demonstriert Bernd Kröger vom Förderverein: In der Kategorie „Pflanzen erkunden“ ist zuerst zu wählen zwischen „Blume“, „Strauch“ oder „Baum“. Im zweiten Schritt werden beispielsweise bei „Blume“ Bilder von der Blüte gefordert. „Dabei achtet die künstliche Intelligenz auf die Geometrie und die Zahl der Blüten“, weiß die Professorin. Die Trefferquote sei extrem gut.

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Freilich informieren seit Samstag auch Tafeln über die jeweilige Bepflanzung der Beete. Neben der Beetnummer erfährt der Betrachter den botanischen und den deutschen Namen. Über QR-Codes wird man zur Webseite des Fördervereins oder zur Installation der App „Flora Incognita“ weitergeleitet.