Moers. Ein Moerser Apotheker hat in der Corona-Pandemie viel erlebt – und es aufgeschrieben: Vom Lockdown bis zum Impfzentrum, das nicht so heißen darf.

Lockdown, Impfstoff-Chaos, eine Anfrage aus China, ein Impfzentrum, das nicht so heißen darf: Der Moerser Apotheker Dr. Simon Krivec hat in der Corona-Pandemie viel erlebt. Seine Erfahrungen hat er jetzt – zusammen mit dem Journalisten Ralf Meutgens – zu Papier gebracht. Der Erscheinungstermin steht fest.

„Das Corona-Chaos. Ein Apotheker packt aus“, schildert aus Sicht von Simon Krivec auf 240 Seiten die Zeit vom 31. Dezember 2019 bis zum 31. Dezember 2021, also von der ersten Meldung über Erkrankungen in Wuhan bis zum Beginn den Kinderimpfungen in Deutschland. Gleich zu Beginn der Pandemie flattert Krivec eine ungewöhnliche Anfrage ins Haus.

Eine Unternehmerfamilie aus China möchte Masken und Einweghandschuhe kaufen. Krivec kann liefern, Masken und fast eine Million Einweghandschuhe gehen per Privatjet der Familie nach China. Die Materialkosten übernimmt Krivec, aus „Verbundenheit“, wie er es beschreibt, und stellt heute fest: „Nur wenige Wochen später hätte ich ein Vielfaches dafür nehmen können.“

Krivecs Buch beschäftigt sich auch mit den Geschehnissen aus der Region. Die allerdings dürften beispielhaft für viele andere Orte in Deutschland stehen, wie der Moerser Apotheker sagt: „Viele Menschen, darunter sicher auch viele Kolleginnen und Kollegen, werden sich an der einen oder anderen Stelle im Buch wiederfinden.“ Seine Botschaft: „In der Pandemie ist der Wert der Apotheke vor Ort klar geworden.“

Für die Entscheidung, das Buch zu schreiben, gibt es zwei Gründe

Zwei Begebenheiten waren der Grund, warum Krivec das Buch geschrieben hat, obwohl er bis heute sagt: „Eigentlich habe ich nie an ein Buch gedacht.“ Zum einen hatte Krivecs Team bei den ersten Impfungen zu Weihnachten 2020 in einem Altenheim herausgefunden, dass nicht – wie vorgeschrieben – fünf Impfdosen pro Ampulle möglich sind, sondern sieben. In der Folge entstand ein bürokratischer Hick-Hack über die Frage, wie viele Dosen aus einer Ampulle gezogen werden dürfen.

Dann, im vergangenen Sommer, hat Krivec mit der Familie und engen Freunden über seine Erlebnisse in der Pandemie gesprochen: „Sie haben mich bestärkt, meine vielen Erlebnisse aufzuschreiben. Viele könne man kaum glauben.“ Da Krivec zwar eine Doktorarbeit geschrieben hat, aber bisher kein Sachbuch, hat er sich Unterstützung geholt. Der renommierte Journalist Ralf Meutgens hat ihm geholfen, das Buch zu schreiben.

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An drei intensiven Wochenenden haben beide die Themen gesichtet, nach weiteren drei Wochen war das Manuskript fertig. Viele Verlage, so berichtet Krivec, wollten das Buch haben. Den Zuschlag hat schließlich ein Verlag bekommen, der auf Sachbücher spezialisiert ist und zur Mediengruppe des Deutschen Apotheker-Verlags gehört. Zur Frage, wann Teil 2 kommt, sagt Krivec: „Ich hoffe, dass Teil 2 nicht folgen muss. Wir haben bis jetzt in der Corona-Pandemie viel Glück gehabt und ich hoffe, dass es künftig keine Virus-Variante geben wird, die uns erneut zurück wirft und größeres Leid über uns bringt.“

Simon Krivec, Ralf Meutgens (Bearb.): „Das Corona-Chaos. Ein Apotheker packt aus“, Hirzel-Verlag, erscheint am kommenden Dienstag, 19. April. Es kostet 20 Euro und ist im Buchhandel erhältlich – und in Krivecs Adler-Apotheke in der Moerser Stadtmitte.