Kamp-Lintfort. Täglich kommen fünf bis zehn Flüchtlinge aus der Ukraine nach Kamp-Lintfort. Trotz Hilfe werden Unterbringungsmöglichkeiten allmählich knapp.

Die Stadt Kamp-Lintfort plant, auf dem ehemaligen Zechenparkplatz am Bendsteg Wohncontainer für in der Stadt ankommende Geflüchtete aus der Ukraine aufzustellen. Das teilte Dezernent Christoph Müllmann den Mitgliedern des Integrationsrates in der Sitzung am Dienstag mit. Seit Beginn des Krieges seien Stand Dienstag 210 Flüchtlinge in Kamp-Lintfort aufgenommen worden. „Zwischen fünf und zehn Personen kommen derzeit pro Tag in Kamp-Lintfort an“, erläuterte Bernd Kopitzki vom Sozialamt. „Das hat uns, was ihre Unterbringung angeht, an den Rand unserer Kapazitäten gebracht.“

Auch interessant

Die aktuelle Situation könne man nicht mit der aus 2015/2016 vergleichen, als viele Geflüchtete aus Syrien in die Stadt kamen. „Das ist derzeit ein ungeregelter Zustrom. Keiner der 210 Geflüchteten wurde uns offiziell zugewiesen.“ Das solle sich demnächst über eine Zuweisung durch die Bezirksregierung Arnsberg ändern. „Wir warten, wissen aber überhaupt nicht, in welcher Größenordnung die Zuweisungen erfolgen.“ Insofern habe man keine Planungsgrößen.

Auch interessant

Offene Fragen bei der Finanzierung

Noch habe man einen Puffer von zehn Plätzen an der Friedrichstraße, wo die Menschen aber bereits „verdichtet“ untergebracht seien. Trotz der großen Hilfsbereitschaft der Kamp-Lintforterinnen und Kamp-Lintforter, die in vielen Fällen freien Wohnraum zur Verfügung gestellt oder Geflüchtete privat aufgenommen hätten, müsse man weiter planen.

Auf dem ehemaligen Zechenparkplatz, auf dem 2016 eine Landesunterkunft aufgebaut worden war, die allerdings nie bewohnt wurde, plane man nun, mit Wohncontainern Unterbringungsmöglichkeiten für bis zu 100 Personen zu schaffen. Dies ließe sich allerdings nicht von heute auf morgen realisieren, so Dezernent Müllmann. Zum einen müssten die Container von einem „leer gefegten Markt“ beschafft werden, zum anderen nötige Infrastruktur aufgebaut werden. Daher müsse man übergangsweise auch über die Belegung von Turnhallen nachdenken. Offene Fragen gebe es auch bei der Finanzierung der Unterkünfte. Wegen der Dringlichkeit soll das Thema in der nächsten Ratssitzung am Dienstag auf die Tagesordnung.