Kamp-Lintfort. Im Kamp-Lintforter Zechenpark gibt’s jetzt allerhand Infos zu Hafer, Dinkel und Co. Eine Idee der Bäckerei Büsch, des SCI Moers und der Stadt.

Hafer, heute viel im morgendlichen Müsli, wurde von Menschen schon vor 32.000 Jahren angebaut und ist außerdem besonders gesund. Dinkel wussten schon die Menschen vor 6000 Jahren zu schätzen. Und Gerste ist die älteste Getreideart.

Das und noch viel mehr erfahren große und kleine Besucher des Getreide-Lehrpfades im Zechenpark in Kamp-Lintfort. Ein Gemeinschaftsprojekt des Initiators Handwerksbäckerei Büsch zusammen mit der Stadt und dem SCI Moers. Der Spazierweg im Zechenpark führt die Besucher zwischen Schirrhof und Streichelzoo Kalisto zum Getreide-Lehrpfad. Da stehen sieben große Holzkisten mit verschiedenen Getreidearten, jeweils mit schriftlichen Erläuterungen versehen.

SCI-Mitarbeiter beantworten Fragen zum Getreide-Lehrpfad

„Noch ist der Erklärungsbedarf groß“, berichtet Norbert Büsch. Doch wenn erst einmal die Ähren zu sehen seien, würden auch die Unterschiede deutlicher. Interessierte können sich auch jetzt schon schlau machen lassen, denn die zwölf Mitarbeiter des SCI betreuen nicht nur die Getreide-Boxen, sondern wollen auch die Fragen der Besucher beantworten.

SCI-Geschäftsführer Frank Liebert: „Für uns ist der Getreide-Lehrpfad eine gute Ergänzung. Denn gleich nebenan betreuen wir das urbane Gärtnern, bei dem Groß und Klein alles über Gemüse und den Anbau erfahren kann.“ „Wir betreiben hier praktisch eine kleine Landwirtschaft“, ergänzt Kirsten Holsteg vom Grünflächenamt der Stadt.

Zechenpark als idealer Standort

Aufklärung ist Norbert Büsch wichtig: „Wir zeigen den Kindern hier, woher die Brötchen kommen. Getreide ist ein lebendiges Produkt, wobei wir auch aufs Wetter angewiesen sind“, sagt er. „Der Zechenpark ist so erfolgreich, dass sich das Projekt hier einfach anbot. Zwischen Spielplätzen und Streichelzoo können die Kinder spielend lernen.

Auch Infos über ganz alte Sorten wie Emmer gibt es auf dem Lehrpfad. Das Urgetreide hat man in der Bäckerei Büsch schon vor ein paar Jahren wieder entdeckt. Die Kunden mögen es. „Es ist aber im Anbau für die Landwirte eine Herausforderung. Es legt sich bei Regen gern auf den Boden“, weiß Norbert Büsch.

Büsch rechnet nicht mit Mehl-Lieferschwierigkeiten

Daneben trage man sich mit dem Gedanken, vor Ort eine Verkostung mit Backwaren der Getreidesorten anzubieten. Büsch selbst ist ausgebildeter Brot-Sommelier. Ein Thema, an dem zurzeit keiner vorbeikommt: „Es wird keinen Mangel an Mehl oder Getreide in Deutschland durch den Ukraine-Krieg geben“, weiß Büsch. „Wir bekommen unser Mehl von größeren Lieferanten.“

In Europa werde viel Getreide angebaut. Jedoch hätten sich die Preise vervierfacht. „Fällt ein Produzent aus, verschiebt sich der ganze Weltmarkt.“ Drittländer hätten dabei das Nachsehen. Allerdings müsse man zum 1. April in den Läden einige Preise moderat anheben.

Der Zechenpark umfasst 25 Hektar Land, ein zentraler Punkt ist der Förderturm (sonntags begehbar). Informationen zu Führungen und allen anderen Themen beim Info-Zentrum, Friedrich-Heinrich-Allee 81, telefonisch erreichbar unter 02842 / 90 30 871, täglich von 10 bis 15 Uhr, außer montags oder per Mail an: .