Kamp-Lintfort/Moers. Bei der erfolgreichen Aktion in Moers und Kamp-Lintfort gehörte zum DRK-Impfteam auch ein ukrainischer Arzt. Viele Trucker nutzen das Angebot.

Die coole Truckerin mit hochgekrempeltem Ärmel und Pflaster? Das war am Samstagmittag ein gängiges Bild auf dem Rastplatz Dong an der A57 bei Moers und Kamp-Lintfort. Direkt an der Autobahn machte zwei Stunden lang das mobile Impfteam des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Halt.

Die Initiative „#LogistikHilft“ und der Verein Profi als offene Plattformen für Anbieter und Nachfrager von Transport- und Logistikdienstleistungen organisierten mit Partnern wie der Autobahn GmbH, der Autobahn Tank & Rast Gruppe, Logistikverbänden und DocStop, der medizinischen Unterwegsversorgung für Berufskraftfahrende, ein Pilotprojekt.

Ihr Anliegen: Lastkraftwagenfahrerinnen und -fahrer impfen und ihnen damit einen Schutz vor schweren Corona-Verläufen bieten. Duisburg gilt als eine der Knotenpunkte der bundesweiten Logistikwirtschaft. Zahlreiche Lkw-Fahrerinnen und -fahrer fahren deshalb täglich die nahe gelegene Autobahnraststätte Dong an. „Unser Team hat an Autobahnraststätten Platz und wir können die Berufskraftfahrer direkt ansprechen“, sagte Torsten Baier, der Teamleiter des mobilen DRK-Impfangebots.

Bereits bei der ersten Impfaktion für Trucker Anfang März am Rastplatz Hünxe-Ost an der A3 war das DRK aktiv: „Da gab es erfreulicherweise einige Erstimpfungen.“ Diesmal bestand das Impfteam aus vier Leuten. „Weil an der Dong Trucker aus verschiedensten Ländern Rast machen, haben wir mehrsprachige Helfer eingesetzt“, erklärte Baier. So gehörte zum Impfteam ein ukrainischer Arzt mit ukrainischen, deutschen und russischen Sprachkenntnissen, eine medizinische Fachangestellte als türkische Muttersprachlerin sowie polnisch sprechende Helfer.

„Die Trucker befürworteten, dass solche Angebote gemacht werden“

„Wir haben die Lkw-Fahrer an ihren Fahrzeugen aufgesucht und sie über die freiwillige Impfmöglichkeit informiert“, sagte Baier. Die Resonanz? „Sehr gut. Die Trucker befürworteten, dass solche Angebote gemacht werden und sie nicht extra in die Innenstädte fahren müssen.“ Ein Fahrer hätte Bedenken geäußert: „Er hatte Sorge, wie er nach der Impfung weiterfahren kann, weil er Probleme mit der Zweitimpfung hatte.“

Bewusst wählte das Team deshalb den Samstag als Impftag, weil dann für den Großteil der Fahrer das Sonntagsfahrverbot gilt. Weiterhin gab es die Möglichkeit, sich nach dem Impfen auszuruhen und unter ärztlicher Beobachtung zu bleiben. „Heute wurden schon rund zehn Leute geimpft. Der Großteil bekam den Booster“, sagte Baier wenige Minuten nach Aktionsbeginn.

Interesse an der Schutzimpfung haben nicht nur Trucker

Geimpft wurden die Impfstoffe Biontech, Moderna und Novavax, die im autoeigenen Labor kühl gelagert wurden. „Ich bin gar nicht aufgeregt“, sagte eine Rheinbergerin, die sich nach ihrer Johnson-und-Johnson- und Biontechimpfung mit ihrem Ehemann an der Raststätte spontan die Booster-Impfung abholte. Sie waren zwar keine Trucker, konnten das mobile Impfangebot aber auch regulär nutzen und waren am Ende wie viele der Frischgeimpften froh, nun besser geschützt zu sein.