Hünxe/Kreis Wesel. Koordinierende COVID-Impfeinheit des Kreises hat auf A3 in Hünxe geimpft. Ziel, vor allem LKW-Fahrer zu immunisieren, wurde beim Start verfehlt.

Die Fläche auf der Raststätte Hünxe-Ost an der A3, die die Kräfte von Autobahn GmbH und Polizei mit Flatterband und Hinweisschildern abgesperrt haben, ist am Freitagmittag gut besucht. Mitarbeitende des Kreises Wesel und diverser Logistikverbände ebenso wie Politiker und überdurchschnittlich viele Journalisten stehen hier und warten. Denn vor knapp einer Viertelstunde hat an der Raststätte eine besondere mobile Impfaktion begonnen: Erstmals wollen mehrere Beteiligte (siehe unten) mit dem Impf-Team und Impf-Mobil der Koordinierenden COVID-Impfeinheit (KoCi) des Kreises Wesel LKW-Fahrer und -Fahrerinnen auf der Durchreise im Kreis gezielt ansprechen und so erreichen, dass sie sich, falls noch nicht oder nicht komplett erfolgt, gegen das Coronavirus impfen lassen.

„Neben der Pandemiebekämpfung geht es uns bei der Aktion auch darum, die Fahrer aus den sowieso schon teils sehr angespannten Logistikketten nicht weiter zu belasten, weil sie beispielsweise eine Impfstelle gezielt aufsuchen müssen“, erklärt Andreas Eichinger, Hauptgeschäftsführer der AMÖ (Bundesverband Möbelspedition und Logistik). Die LKW-Fahrer und -Fahrerinnen würden an der Raststätte sowieso halten und hätten während ihrer Pausen- oder Ruhezeit dann die Möglichkeit, die Impfung vornehmen zu lassen. „Wir kommen zu den Leuten“, sagt auch Jan Höpfner von der KoCi des Kreises Wesel. „Um noch möglichst viele zu erreichen.“

Resonanz beim Auftakt ist bescheiden

Doch die Resonanz beim Auftakt ist bescheiden: Drei Impfungen hat das Team der KoCi anderthalb Stunden nach Aktionsbeginn verabreicht – alle drei mit dem Zweck der Auffrischung; alle drei an Personen, die keine LKW fahren, sondern den Termin gezielt besucht oder beim Rasten spontan wahrgenommen haben.

Die Ansprache der rastenden Fahrer, die heute vor allem in den Händen von DRK-Mitarbeiter Josef Mistelski Leszek liegt, hat ebenfalls keinen so richtig überzeugt. „Ein ukrainischer Fahrer sagte mir, er wäre vielleicht dazu bereit gewesen, aber er müsse doch schon bald weiterfahren in die Niederlande und außerdem sei er zurzeit viel zu sehr mit der Kriegssituation in seiner Heimat beschäftigt, als dass er jetzt über die Impfung nachdenken könne“, erzählt er. Leszek spricht Polnisch und kann so mit den Fahrern, die meist polnische LKW fahren, aber größtenteils Ukrainer sind, leichter in Kontakt treten, sie aufklären, über die Impfung informieren. „Aber vielleicht ist das jetzt gerade auch einfach nicht der richtige Zeitpunkt dafür“, sagt er.

Ähnliches überlegt auch das Team der KoCi des Kreises Wesel, das einige Meter entfernt zusammensteht. „Wir haben auch im Auge, dass wir hier mal am Sonntag herkommen und impfen oder aber auch zu den Randzeiten“, sagt Jan Höpfner.

>> Viele Mitwirkende und nächste Termine

Beim Pilotprojekt wirken neben der Koordinierenden COVID-Impf-einheit auch mit: die Autobahn GmbH, die beiden Initiativen #LogistikHilft und PROFI e.V. (kurz für Pro Fahrer-Image), ein Verein zur Förderung der Transportlogistikbranche, Autobahn Tank & Rast Gruppe, die Logistikverbände BGL, AMÖ und BWVL, SVG Straßenverkehrsgenossenschaft und DocStop e.V..

Die nächsten Impftermine an Autobahnraststätten im Kreis Wesel gibt es am kommenden Samstag, 12. März, auf dem Rastplatz-Parkplatz A57 Dong: von 13 bis 15 Uhr in Richtung Kreuz Kamp-Lintfort und von 15.30 bis 17 Uhr in Richtung Moers-Hülsdonk.