Kamp-Lintfort. Die geplante Fusion der Franziskus-Stiftung und der Marienhaus Stiftung soll laut Sprecher ohne Stellenabbau über die Bühne gehen.

Die geplante Fusion der St. Franziskus-Stiftung in Münster und der Marienhaus Stiftung (wir berichteten) soll nach Angaben eines Sprechers der Franziskus-Stiftung vorerst keinen direkten Auswirkungen auf das Kamp-Lintforter St. Bernhard-Krankenhaus haben. Die Belegschaft müsse sich etwa über einen möglichen Stellenabbau keine Sorgen machen, hieß es am Donnerstag aus Münster auf Anfrage der Redaktion.

Das St. Bernhard-Hospital ist eines von 15 Krankenhäusern der Franziskus-Stiftung, außerdem betreibt die Stiftung nach eigenen Angaben noch neun Behinderten- und Senioreneinrichtungen in Nordrhein-Westfalen und Bremen und hält Beteiligungen unter anderem an ambulanten Rehabilitationszentren, Pflegediensten und Hospizen. Zur Marienhaus-Gruppe gehören in Rheinland-Pfalz und im Saarland elf Kliniken an 16 Standorten, 20 Einrichtungen für Menschen im Alter, zwei Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen, drei stationäre und 10 ambulante Hospize, acht Bildungseinrichtungen sowie neun weitere Einrichtungen.

Auch interessant

Mit dem Zusammenschluss entstünde am deutschen Krankenhausmarkt ein neuer großer Spieler, der viertgrößte Klinikbetreiber hinter Helios, Asklepios und Sana Kliniken, schreibt das „Handelsblatt“. Gemeinsam würden die beiden Stiftungen rund zwei Milliarden Euro umsetzen.

Gesundheitsmarkt vor Herausforderungen

„Der Gesundheitsmarkt steht vor großen Herausforderungen, denen sich die Krankenhäuser nur in großen, gut aufgestellten und wirtschaftlich gesunden Verbünden wie der St. Franziskus-Stiftung und der Marienhaus Gruppe gemeinsam stellen können“, begründete der Sprecher die Suche nach einem Partner. Zwar müsse das Kartellamt das Geschäft grundsätzlich absegnen, wegen der guten Standortverteilung sehen man aber „keine kartellrechtlichen Bedenken, wenn es zu dem Zusammenschluss kommt“.

Auch interessant

Auf die Frage, ob dies ohne Stellenabbau geschehen werde, sagte der Sprecher: „Im Gegenteil, wir freuen uns, wenn sich motivierte Menschen unserem Verbund anschließen und bei uns ihre berufliche Zukunft gestalten möchten. Durch den Zusammenschluss gewinnen wir an Größe, Stabilität und Schlagkraft und sind dadurch für unsere Mitarbeitenden ein sicherer und attraktiverer Arbeitgeber.“

Geschäftsbereiche zusammenzulegen sei aktuell nicht geplant, man prüfe aber wo eine Zusammenlegung sinnvoll sein könne, wenn dadurch Synergien gehoben und die Qualität weiter verbessert werden könne.

Im St. Bernhard-Hospital verwies Pressesprecher Jörg Verfürth auf Anfrage nach einer Stellungnahme auf die Franziskus-Stiftung.