Neukirchen-Vluyn. Der Vluyner Platz soll attraktiver werden. Doch drastische Mehrkosten für eine geplante Fontänen-Landschaft schaffen jetzt jede Menge Probleme.

In Neukirchen-Vluyn soll der Vluyner Platz durch ein Wasserspiel aufgewertet werden. Dafür hatten sich der Ausschuss für Bauen, Grünflächen und Umwelt und der Rat Mitte vergangenen Jahres ausgesprochen. Jetzt allerdings wird das Projekt viel teurer als vorgesehen.

In einer am Montag veröffentlichten Vorlage für die nächste Sitzung des Ausschusses am Mittwoch, 2. März, heißt es: „Gemäß dem vorliegenden Angebot erhöhen sich die Gesamtkosten des Wasserspiels um etwa 72.000 Euro gegenüber angemeldeten Kosten. Diese Mehrkosten müssten überplanmäßig bereitgestellt werden. 72.000 Euro – das ist viel Geld, vor allem, weil die bisher veranschlagten Kosten für das gesamte Projekt bei insgesamt 200.000 Euro liegen.

Auf dem Vluyner Platz, so die Entscheidung aus dem vergangenen Jahr, sollen eigentlich schon in diesem Sommer sieben Fontänen auf einer Fläche von knapp 20 Quadratmetern nicht nur Wasser, sondern auch Charme versprühen. Das kühle Nass hat noch einen anderen Vorteil für die Stadt: Der Platz ist weitgehend versiegelt, an heißen Sommertagen kann sich dort große Hitze entwickeln. Ein Wasserspiel würde diese Hitze reduzieren, weil es für Kühlung und Verdunstung sorgt. Das wiederum macht das Projekt förderfähig, wie es im Beamtendeutsch heißt. Über das Sonderprogramm „Klimaresilienz in Kommunen“ sind nach Angaben der Stadt bis zu 100 Prozent der Kosten förderfähig. Mit anderen Worten: Das Land bezahlt das Wasserspiel auf dem Vluyner Platz – wenn es im vereinbarten finanzielle Rahmen bleibt.

Wie es beim Wasserspiel weitergeht, entscheidet der Ausschuss

Das ist jetzt, nachdem das günstigste Angebot deutlich über den geplanten Kosten liegt, aber nicht der Fall. Das schafft Probleme. Eine Abstimmung mit dem Land habe ergeben, dass weder eine Aufstockung der Zuwendungen noch eine Verlängerung des Bewilligungszeitraums erfolgen könne, teilt die Stadt mit.

Wenn die Stadt auf das Wasserspiel verzichten würde, gäbe es neue Probleme. Schließlich sieht das Bauprogramm zur Erneuerung des Vluyner Platzes aus dem Jahr 2016 ein Wasserspiel vor. Die Stadt kommt zu dem Schluss: „Die Errichtung des Wasserfontänenfeldes im Rahmen des Förderprogramms ist somit nur unter Finanzierung des Eigenanteils zeitnah umzusetzen.“ Ob das tatsächlich so kommt, ist offen. Ein Beschluss soll erst in der Sitzung am Mittwoch formuliert werden.