Am Niederrhein. Die Volksbank Niederrhein legt die stärkste Bilanz ihrer Geschichte vor. Ein Geschäftsbereich verzeichnet den enormen Zuwachs von 330 Prozent.

Die Volksbank Niederrhein hat das Geschäftsjahr 2021 mit einer deutlichen Gewinnsteigerung abgeschlossen – trotz Einschränkungen durch die Corona-Pandemie, trotz anhaltender Niedrigzinsen und wegbrechender Margen. Das Geschäftsvolumen kletterte sogar erstmals über die Marke von vier Milliarden Euro. Ein „Hammerjahr und eine bärenstarke Teamleistung von allen 260 Kolleginnen und Kollegen“, kommentierte Vorstandschef Guido Lohmann, der mit seinem Vorstandskollegen Dieter Hackmann am Freitag die Bilanz am Unternehmenssitz in Alpen vorstellte.

„In einem für alle so schwierigen Jahr ein solch überragendes Ergebnis vermelden zu dürfen, fühlt sich wirklich gut an“, sagte Lohmann über die stärkste Bilanz in der 138-jährigen Unternehmensgeschichte. Exakt 4,14 Milliarden Euro betrug 2021 das Volumen aller Volksbank-Geschäfte, ein Plus von 4,5 Prozent. Dazu beigetragen hat nicht zuletzt der Zuwachs des Wertpapier-Geschäftes um bemerkenswerte 330 Prozent. Der Nettokreditbestand legte erneut um fast zehn Prozent zu. Mehr als die Hälfte der Privatkundenkredite vergab die Bank für Bauprojekte. Auch die Tochtergesellschaften Volksbank Immobilien und Raiffeisenmarkt Niep hätten 2021 wieder gute Erfolge erzielt, berichtete Lohmann weiter. So habe die Immobilientochter mit über 200 vermittelten Objekten ein „absolutes Spitzenergebnis“ erreicht. Durch das starke Jahresergebnis der Bank könne das Eigenkapital erneut deutlich gestärkt werden. Damit verfüge man über die notwendige Kapitalbasis für weiteres starkes Wachstum.

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Vorstand und Aufsichtsrat werden der Vertreterversammlung eine Dividendenzahlung von vier Prozent auf die Genossenschaftsanteile der Mitglieder vorschlagen. „Wir haben die Stärke für eine solche Dividende und wollen unsere Mitglieder am Erfolg angemessen beteiligen“, erklärte Lohmann.

Keiner der 19 Volksbankstandorte wird aufgegeben

Der Volksbank-Boss versprach zudem, dass sämtliche 19 Filialen am Niederrhein erhalten bleiben. Dies gelte zumindest für die drei Jahre, Prognosen darüber hinaus seien unseriös, aber: „Wir wollen für unsere Kunden in der Fläche unbedingt präsent bleiben.“

Dies gilt grundsätzlich auch für die Geldautomaten, kündigte Lohmann mit Blick auf wiederholte Automatensprengungen an. „Wir als Bank tun alles, was wir dagegen tun können“, versicherte er. 40 solcher Terminals hält die Volksbank vor, darunter drei frei stehende in Veen, Xanten und Borth außerhalb von Filialen. Sie wirkten wie „Einladungen“ an die hochprofessionellen Täter, so Lohmann, und werden aufgegeben.

Für 2022 und 2023 rechnen die Volksbank-Vorstände in Deutschland und auch am Niederrhein mit eher schwierigen Bankjahren. Die Margensituation werde sich nicht verbessern, dazu kämen weitere regulatorische Eingriffe, die die Arbeit für die Kunden erschweren würden, sagte Guido Lohmann. Dennoch blicke die Volksbank Niederrhein optimistisch in die Zukunft: „Wir sind gut aufgestellt, haben eine klasse Mannschaft.“