Neukirchen-Vluyn. In Neukirchen-Vluyn sollen die Bürger noch besser über die Kiespläne informiert werden. Zum Kiesabbau äußert sich auch der Baustoffverband Vero.
Um sich weiterhin gegen den geplanten Kiesabbau im Stadtgebiet zu wehren, haben sich die Vertreterinnen und Vertreter der Bürgerinitiativen, der Fraktionen und der Verwaltung in Neukirchen-Vluyn nun für ein partei- und institutionenübergreifendes Vorgehen abgestimmt.
Vereinbart wurden dabei drei zentrale Punkte: Gemeinsam wird an einer Stellungnahme gearbeitet, die dem Regionalverband Ruhr (RVR) als Planungsbehörde und Verfasser des Regionalplans überstellt wird. Ein Informationsblatt über die Auskiesungspläne, das an alle Haushalte verteilt wird, soll erstellt und eine Informationsveranstaltung angeboten werden. Wie diese stattfinden kann, ist coronabedingt derzeit noch unklar.
Einwendungen gegen die Kiespläne können bis zum 29. April eingereicht werden
Wer sich bereits jetzt zu den Planungen informieren möchte, findet Zusammenfassungen und Links auf www.neukirchen-vluyn.de unter dem Punkt „2. Offenlage des Regionalplans Ruhr“. Noch bis zum 29. April haben Kommunen, Einrichtungen, Verbände sowie Bürgerinnen und Bürger Zeit, Einwendungen gegen die Auskiesungspläne einzureichen.
Währenddessen hat der Baustoffverband Vero in der Vorstellung seiner Rohstoffstrategie für das Jahr 2022 in NRW den Blick vor allem auf den Kiesabbau im Kreis Wesel gerichtet. Unter anderem fordert auch er ein einfacheres und schnelleres Genehmigungsverfahren für Kiesflächen, bekräftigt aber gleichzeitig seinen Willen zum Dialog bei der Festlegung von Nachnutzungsmöglichkeiten.
Baustoffverband Vero will Einsatz von Recyclingbaustoffen stärken
Außerdem spricht er sich für eine Stärkung des Einsatzes von Recyclingbaustoffen aus. „Wir müssen und können im Recycling noch besser werden“, sagte Vero-Hauptgeschäftsführer Raimo Benger. Ohne Kies werde es in der Zukunft nicht gehen, betonte er.
Christian Strunk, Vero-Verbandsvorsitzender sagte, dass in den nächsten fünf Jahren zehn Kieswerke am Niederrhein schließen würden, ohne dass neue Genehmigungen in Sicht seien. Dadurch fielen pro Kieswerk und Jahr 500.000 bis 1 Million Tonnen weg. Um den politisch gewollten Bedarf zu decken, müsse man daher neue Flächen ausweisen.