Neukirchen-Vluyn. Corinna Stockrahm und Sarah Bärbeler haben das Modelabel „Stockbaer“ gegründet und produzieren individuelle, nachhaltige Mode und Accessoires.

Manchmal reicht ein kurzer Moment, um zu wissen, dass etwas Gutes entstehen wird. So wie bei Corinna Stockrahm und Sarah Bärbeler. Die beiden Frauen haben sich vor fünf Jahren in Neukirchen-Vluyn kennengelernt und das Modelabel „Stockbaer“ gegründet, unter dem sie unter anderem selbstgenähte, nachhaltige Rucksäcke, Ponchos und Schultüten anbieten. Und preisgekrönt sind sie auch bereits.

Im vergangenen Jahr haben sie beim Upcycling-Projekt der Stadt Neukirchen-Vluyn teilgenommen und aus alter Zechenkleidung nachhaltige Dubbeltaschen entworfen. Damit machten sie den ersten Platz. „Die sind auch wirklich sehr schön geworden“, sagt Sarah Bärbeler im Gespräch mit der Redaktion. Und auch, wenn die Preisverleihung wegen Corona noch nicht über die Bühne gegangen ist, zeigte es ihnen, dass sie mit ihrer Idee nicht so falsch lagen.

Sündhaft teure Nähmaschine

Als sich Corinna Stockrahm und Sarah Bärbeler, deren Eltern Nachbarn sind, vor fünf Jahren kennenlernten, hatten beide erst mit dem Nähen begonnen. Man traf sich zum gemeinsamen Nähen und stellte schnell fest, dass man sich in Stil und Ideen gut ergänzte. Dazu „hatte ich mir eine sündhaft teure Nähmaschine gekauft“, sagt Sarah Bärbeler, „mit Stickmodul“.

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Durch Brainstorming kommen die Ideen zustande, die dann in den Ponchos, Taschen, Rucksäcken, Schultüten oder Kinderkleidung und Accessoires umgesetzt werden. Ein großer Teil seien Auftragsarbeiten, aber man setze auch eigene Ideen um. Und man arbeite mit „viel Liebe zum Detail“, sagt Bärbeler. So machten sie aus einem Stoff mit Eukalyptusblüten einen Kinderrucksack, indem sie einen flauschigen Koalabär annähten.

Arbeit.
Arbeit. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Besonders die Individualität ihrer Produkte lässt die Fangemeinde von „Stockbaer“ immer weiter wachsen. Sogar aus Nürnberg ist schon eine Anfrage gekommen. Und die Kundschaft lässt sich die Individualität gerne etwas kosten. Eine Schultüte beispielsweise ist ab 85 Euro zu haben. Dafür kann sie aber auch nach der Einschulung noch genutzt werden – als Kissen. „Die Füllung liefern wir auch gleich mit“, sagt Sarah Bärbeler.

Die Ponchos laufen gut

Im vergangenen August haben Corinna Stockrahm und Sarah Bärbeler eine GbR gegründet. Und das erste Mal mit einem größeren Stand waren sie auf dem Weihnachtsmarkt in Kamp-Lintfort vertreten. Das sei auch erfolgreich gewesen, sagt Sarah Bärbeler, vor allem die Ponchos seien gut gelaufen. Für das kommende Jahr möchten sie Schultüten anbieten, deren Stoffe sie passend zu den jeweiligen Tornistern speziell konfigurieren lassen können. Für noch mehr Individualität. Auch als Zeichen, „dass nicht das 500. Teil aus Bangladesch gekauft werden muss.“

Ein Ausbau der „Stockbaer“-Produktion ist nicht geplant. Sowohl Corinna Stockrahm als auch Sarah Bärbeler, die beide auch Mütter sind, betreiben das Geschäft nebenberuflich und möchten auch weiterhin auf Auftragsarbeiten setzen. Kleine, regionale Vertriebswege gibt es aber bereits. Zum Beispiel werden die Produkte von „Stockbaer“ im Laden „Kupferrot“ an der Hochstraße 9 in Neukirchen verkauft.