Moers. Eine neue Bühne fürs Moerser Schlosstheater im Weißen Haus? Die Idee gab es vor über drei Jahren schon einmal. Jetzt soll sie umgesetzt werden.
Nach über drei Jahren Stillstand wollen SPD, Grüne, Grafschafter, Linke und die Partei das Weiße Haus in der Stadtmitte von Moers sanieren. Das Ziel: eine neue Spielstätte für das Schlosstheater Moers. Für das Projekt sollen 3,4 Millionen Euro in den Haushalt 2022 eingestellt werden.
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Diese Pläne für den Kastellplatz sind nicht neu, ihre Umsetzung wird aber offenbar immer dringlicher. Im Frühjahr 2018 hatte die SPD vorgeschlagen, das Terheydenhaus als Spielstätte aufzugeben und zu verpachten. Dafür sollte das Schlosstheater im benachbarten Weißen Haus und dem Anbau eine neue Spielstätte finden. Die traditionelle Spielstätte im Schlosstheater bleibt erhalten.
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Im Herbst desselben Jahres kam es dann zu einer für Moerser Verhältnisse seltenen Übereinkunft zwischen den meisten Ratsfraktionen und Bürgermeister Christoph Fleischhauer. Es ging um nicht mehr und nicht weniger als die Neuerfindung des Kastellplatzes. Zusätzlich zum Projekt Weißes Haus sollte eine Tiefgarage unter den Kastellplatz. Der Platz selbst sollte an einem Ende mit einem Bügeleisenhaus bebaut werden. Ein Haus in eben dieser Form hatte es bis 1966 dort gegeben.
„Wir wollen den Kastellplatz Schritt für Schritt entwickeln, jetzt fangen wir mit dem Weißen Haus an“, sagte am Dienstag der SPD-Fraktionsvorsitzende Atilla Cikoglu auf NRZ-Anfrage. Cikoglu berichtete auch von Gesprächen zwischen dem Schlosstheater und dem Zentralen Gebäudemanagement (ZGM) der Stadt über den Zuschnitt der Räume, die es in diesem Jahr gegeben habe.
Zudem, so Cikoglu, gebe es Interessenten für das Terheydenhaus. Dort ist das Schlosstheater mit seinem Studio beheimatet. Man wolle nicht in eine Situation kommen, in der ein neuer Besitzer das Terheydenhaus nutzen möchte, während dort noch das Schlosstheater untergebracht ist.
Laut Antrag von SPD, Grünen, Grafschaftern, Linken und der Partei stehen für das kommende Jahr 400.000 Euro für die Planungen für das Weiße Haus bereit. Drei Millionen Euro sind für den Start in die Sanierung vorgesehen, weitere Investitionen sind in den folgenden Jahren geplant. 2018 hatte die Verwaltung den Investitionsbedarf beim Weißen Haus auf rund sechs Millionen Euro beziffert, heute dürfte das finanzielle Volumen wegen drastischer Preissteigerungen erheblich höher liegen.
SPD, Grüne, Grafschafter, Linke und die Partei sind nach der Kommunalwahl 2020 eine Kooperation eingegangen. Zusammen haben sie die Mehrheit im Rat.
Die Stadt teilte am Dienstag mit, es habe bisher „nie einen konkreten politischen Auftrag“ für das Projekt gegeben. Man sei jetzt dabei, die Raumplanung abzustimmen und zu prüfen, ob die Wünsche des Theaters „städtebaulich umsetzbar“ seien. Das Projekt zu beginnen und sich dann um Förderungen zu bemühen, sei „förderschädlich“.