Moers. . Schlosstheater im Weißen Haus, ein neues Bügeleisen-Haus auf dem Kastell und eine Tiefgarage darunter: Politiker und Bürgermeister planen Großes.

Mehrere Ratsfraktionen haben am Mittwoch im Rat einen Antrag gestellt, der die Entwicklung des Quartiers Kastell/Haagstraße regelt. Bürgermeister Christoph Fleischhauer gehört ebenfalls zu den Unterzeichnern. Für ihn ist das Papier eine „einmalige strategische Entscheidung mit großer Tragweite.“ Neben dem Bündnis für Moers (SPD, Grüne, Grafschafter) gehören die CDU und die Fraktion Pro Kultur und Stadtentwicklung zu den Unterzeichnern. Das Papier sieht diese Maßnahmen vor:

Weißes Haus

Im Weißen Haus und dem sich anschließenden parlamentarischen Trakt soll das Schlosstheater Moers unterkommen. Geplant sind eine weitere Spielstätte mit rund 150 Sitzplätzen und Möglichkeiten für das Junge Schlosstheater Moers, die Werkstätten und den Improviser in Residence. Dazu soll geprüft werden, ob der parlamentarische Trakt saniert werden kann oder ob dort neu gebaut werden muss. Möglich wäre dort auch die Unterbringung des Stadtmarketings.

Terheydenhaus

Das Terheydenhaus soll einem Investor in Erbpacht überlassen werden. Ein Anbau ist möglich, wenn er erforderlich ist. Angestrebt wird eine Nutzung durch einen Dienstleister.

Kastellplatz/Haagstraße

Am Kastellplatz soll neu gebaut werden, auf dem Grundriss des ehemaligen Bügeleisen-Hauses. Unter dem Kastellplatz soll eine Tiefgarage entstehen, die nach Möglichkeit mit dem Quartier Haagstraße verbunden wird. Der Kastellplatz wird dann als innerstädtischer Platz mit hoher Aufenthaltsqualität, auch bei Veranstaltungen wahrgenommen, parken auf dem Platz wird nicht mehr möglich sein.

Bei der Haagstraße mit den Liegenschaften des Landes (Haftanstalt), der evangelischen Kirche und der Arbeitsagentur gibt es keinen neuen Sachstand, wie Fleischhauer mitteilte. Weil auf dem dann neuen Kastellplatz weniger Platz für Veranstaltungen ist, soll anderswo ein Ausgleich geschaffen werden.

In Frage, diese Beispiele nennt der Antrag, kommt etwa der Königliche Hof oder auch eine möglicherweise künftig verkehrsberuhigte Unterwallstraße. Das Ziel laut Antrag: „Moers muss wieder die Drehscheibe am Niederrhein werden.“

Nach Darstellung von Bürgermeister Christoph Fleischhauer sind zwei Drittel des Kastellplatzes für eine Unterbauung mit einer Tiefgarage geeignet. Zur Finanzierbarkeit der Vorhaben sagte Fleischhauer, in dem Antrag habe er nichts gelesen, was bei ihm oder dem Kämmerer für Irritationen gesorgt hätte.

Carmen Weist, Fraktionsvorsitzende der SPD, freut unter anderem, dass der Kastellplatz deutlich gewinnt, wenn die Pläne umgesetzt werden. Christopher Schmidtke, Fraktionsvorsitzender der Grünen: „Das Papier ist aus einem Guss. Gute, dass wir das Weiße Haus in städtischem Besitz halten konnten.“

Wie Ratsmitglied Mark Rosendahl (SPD) berichtet, kam der Durchbruch für die große Lösung durch ein Flurgespräch mit dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Ingo Brohl auf den Weg.