Moers. Bei zwei Einsätzen am frühen Sonntagmorgen werden in Moers eine Polizistin und drei Polizisten verletzt. Das sind laut Polizei keine Einzelfälle.

Eine Polizistin und drei Polizisten sind in Moers bei Einsätzen verletzt worden. Die Fälle von Widerstand gegen die Staatsgewalt gehen im Kreis Wesel in die Hunderte – pro Jahr.

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Nach Angaben der Polizei vom Montag war es am frühen Sonntagmorgen gegen 3.15 Uhr bei einer Party in einem Tennisheim an der Düsseldorfer Straße zu einem Streit gekommen. Dabei soll eine Person eine Schusswaffe gezogen und sich dann entfernt haben. Im Zuge der Fahndung trafen die Polizeibeamten in der Nähe des Vereinsheims auf einen Tatverdächtigen, der eine Schusswaffe dabei hatte.

Der Versuch des Polizisten, ihn unter Vorhalt der eigenen Waffe zur Vernunft zu bringen, misslang. Der 17-jährige Mann aus Duisburg kam weiter aggressiv auf den Beamten zu und konnte erst mit einem Tritt gegen den Oberschenkel gestoppt werden. Bevor er überwältigt wurde, warf er die Schreckschusswaffe weg. Am Boden leistete er heftigen Widerstand, wobei sich drei Polizisten leicht verletzten.

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Bereits zuvor hatten Streitigkeiten in einer Gaststätte an der Augustastraße gegen 2 Uhr zu einem Polizeieinsatz geführt. Als die Polizei den Sachverhalt aufnehmen wollten, mischte sich eine unbeteiligte 21-jährige Frau aus Moers ein. Sie beleidigte die Beamten und ging sie körperlich an.

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Dies wiederum rief einen 23-jährigen Moerser auf den Plan, der ebenfalls auf die Beamten losstürmte und sich den Polizisten widersetzte. Hierbei erhielt eine 23-jährige Polizeibeamtin aus Moers einen Tritt in den Bauch. In allen Fällen werden jetzt Verfahren wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt eingeleitet, wie die Polizei-Pressesprecherin Andrea Margraf am Montag auf NRZ-Anfrage mitteilte.

Solche Widerstände kommen im Kreis Wesel jeden Monat mehrfach vor, wie Margraf weiter mitteilte. Nicht immer seien dabei allerdings Verletzungen von Beamtinnen und Beamten die Folge. Im Jahresvergleich ist die Zahl der Widerstände gestiegen, von 218 im vergangenen Jahr auf 222 in diesem – bis jetzt.

Bei Verletzungen oder auch Beleidigungen könnten Polizistinnen und Polizisten zahlreiche Angebote wahrnehmen, beginnend bei einem Gespräch mit dem Dienstgruppenleiter, so Margraf. Sie selbst bedauert die Entwicklung: „Moral und Respekt gehen verloren. Vor allem, wenn Alkohol und Drogen im Spiel sind, wollen viele ihre Aggressionen ausleben.“