Moers. Künstler Pit Bohne hat eine Ausstellung in der Moerser Innenstadt eröffnet. Ungewöhnlich sind nicht nur die Werke, sondern auch der Ort.

Einen hellblauen Trabi mit einer Rakete auf dem Dach entdecken die Passantinnen und Passanten in einem leerstehenden Ladenlokal, wenn sie durch die Neustraße laufen. Wie die Presseabteilung der Stadt berichtet, stellt der Moerser Künstler Pit Bohne zurzeit dort seine Werke aus. Der Raum wirkt wie eine Baustelle. Aber Pit Bohne meint, das soll so bleiben. Es geht um Kontraste der heutigen Zeit und der Vergangenheit, neuer und alter Erinnerungen, Gegenstände und Gedanken.

Ganz vorne im Ausstellungsraum zeigt sich dem Publikum bereits ein Highlight: Das Werk „Vereinigung“ besteht aus einem alten Trabbi, einem roten Bild mit einer Zielscheibe und einigen weißen X an der Wand. Die X sind stilisierte Wesen ohne Kopf, mit ergeben ausgebreiteten Armen und Beinen. Gleichzeitig stehen sie für die Vergangenheit und den Tod.

„Freedom“ hat Pit Bohne aus vielen alten Autokennzeichen zusammengesetzt.
„Freedom“ hat Pit Bohne aus vielen alten Autokennzeichen zusammengesetzt. © Foto: Stadt Moers

Die Idee zu dieser besonderen Werkschau in den leerstehenden Räumlichkeiten hatte Pit Bohne schon lange. Jetzt, wo er mit seinen Kunstwerken dort eingezogen ist, merkt er: „Die Dimensionen hier zu erleben, ist unbezahlbar. In dem Raum steckt für mich viel Kindheit.“ Früher war dort ein Kino beheimatet, später ein Supermarkt, ein CD-Geschäft und zuletzt ein Spielzeugladen. Einzelne Bereiche auf der „Baustelle“ erinnern noch an diese Zeit, zum Beispiel alte Tapeten, freigelegtes Gemäuer und die abgehängte Decke mit offenem Blick weit nach oben.

Werk aus alten Nummernschildern

Weiter hinten im Ausstellungsraum hat der Künstler aus vielen alten Autokennzeichen sein Werk „Freedom“ aufgebaut. „Es wird keine Freiheit mehr geben. Wir leben in einer Welt voller Daten und selbst, wenn wir sterben, bleiben unsere Daten zurück“, erläutert er die Bedeutung. Hinter jedem Kennzeichen stecken eine Geschichte und haufenweise Daten. Das greift Bohnes Kunstwerk wieder auf.

Zu finden ist die Ausstellung leicht: Der Schriftzug von Pit Bohnes Namen liegt im Schaufenster – natürlich künstlerisch aufgearbeitet. Aus alten, rostigen Dosen von Katzenfutter hat Bohne ein Werk gebaut, das sich gut in das Thema ‚Kontraste‘ der Ausstellung einfügt. Im Ausstellungsraum an der Neustraße 20-24 möchte er auch einige Werke zum Verkauf anbieten. Die Hälfte des Preises geht dabei an die Aktion Deutschland Hilft.

Interessierte können die Ausstellung ab sofort donnerstags und freitags jeweils von 15 bis 18 Uhr und samstags von 11 bis 18 Uhr besuchen. Weitere Termine nach Vereinbarung mit dem Künstler selbst unter 0152/09710 942 oder per Mail an pit@pit-bohne.de. Wie lange die Ausstellung zu sehen sein wird, ist noch unklar.