Kamp-Lintfort. Senioren können für die Impf-Auffrischung jetzt öffentliche Stellen nutzen statt zum Hausarzt zu gehen. In Kamp-Lintfort gibt es da zwei Haken.

Die Impfstelle in Kamp-Lintfort auf dem ehemaligen Zechenparkplatz erweitert ab dem 22. November ihre Öffnungszeiten und wird montags, mittwochs und freitags von 15 bis 20 Uhr sowie nun auch dienstags und donnerstags von 9 bis 14 Uhr geöffnet sein. Booster-Impfungen sind – im Gegensatz zu Erst- und Zweitimpfungen – nur mit Termin möglich. Die Terminbuchung ist über www.kreis-wesel.de erreichbar. Durch die Terminvergabe sollen Wartezeiten und Schlangenbildung vermieden werden. Weitere Impfangebote: www.kreis-wesel.de/de/themen/impfangebote/.

Der Bedarf ist anscheinend da. Am Donnerstag vergangener Woche hatte der Kreis Wesel mitgeteilt, dass nun Termine für die Booster-Impfung in der Impfstelle auf dem ehemaligen Zechenparkplatz online gebucht werden können. Am Freitagmittag waren die ersten beiden Tage, Montag und Mittwoch, schon ausgebucht. Das teilte eine Kreissprecherin auf Anfrage mit.

Erst- und Zweitimpfungen seien auch weiterhin ohne Termin möglich, weil es davon nicht so viele gäbe. Sollte sich daran was ändern, wolle man gegensteuern.

Booster-Impfung- Darum ist sie jetzt so wichtig!

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    Der Trend lässt sich am Impfmonitoring der Kassenärztlichen Vereinigung nachvollziehen. In der Woche vom 1. bis 6. November gab es danach kreisweit 990 Erstimpfungen (inklusive Impfungen beim Hausarzt). Im gleichen Zeitraum wurden 3246 sogenannte Auffrischungsimpfungen verabreicht. In der darauf folgenden Woche war das Verhältnis 911 Erstimpfungen zu 4791 Boostern.

    Kreis arbeitet eins nach dem anderen ab

    Überhaupt sei die Lage dynamisch. Zunächst hat der Kreis nur die Öffnungszeiten für die Impfstellen in Dinslaken und Wesel erweitert. Kamp-Lintfort kam jetzt aktuell mit den beiden Vormittagen dazu.

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    Ob der Standort in Kamp-Lintfort mit Blick aufs Boostern überhaupt so erhalten bleibt, stehe in den Sternen, so die Kreissprecherin. Derzeit jedenfalls ist er weder barrierefrei noch winterfest, der Toilettencontainer steht separat. Die Sprecherin weist darauf hin, dass die Zelt-Lösung ja zunächst als niedrigschwelliges Angebot für Erstimpfungen gedacht war. Nicht mehr so mobile Senioren hatte man da nicht im Blick. Im Kreis Wesel, so erklärt sie, fühle man sich dennoch halbwegs gut aufgestellt: „Wir haben ja noch die Niederrheinhalle. Andere Kommunen müssen jetzt wieder bei Null anfangen.“

    Hier gab es Heizung und Klimaanlage. Vor einem Monat geschlossen.
    Hier gab es Heizung und Klimaanlage. Vor einem Monat geschlossen. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

    Warten draußen im Regen

    Auch Normen Hofmann von der Johanniter-Unfallhilfe, die in Kamp-Lintfort im Einsatz ist, räumt ein, dass der Standort für Senioren nicht optimal gestaltet ist und eben auch kühl, weil draußen – und womöglich im Regen – gewartet werden muss. „Wir hoffen, dass durch die Terminvergabe wenigstens die Wartezeiten kürzer werden.“ Aber die Leute seien entsprechend warm angezogen, da dauere das Aus- und Anziehen…

    In den letzten Tagen habe man bis zu 150 Impfungen gehabt: „Beinahe mehr als zu schaffen ist.“ Im Impfzentrum am St. Josef in Moers „hatten wir Heizung und Klimaanlage“, erinnert Hofmann an die vor nicht mal zwei Monaten geschlossene Einrichtung. „Aber das war auch ein riesiger Kostenapparat.“

    >>> INFO

    Erst- und Zweitimpfungen werden in Kamp-Lintfort, Friedrich-Heinrich-Allee 70, weiterhin ohne Termin montags, mittwochs und freitags von 15 bis 20 Uhr durchgeführt, dienstags und donnerstags von 9 bis 14 Uhr.

    Für Auffrischungsimpfungen muss ein Termin vereinbart werden unter https://tevis.krzn.de/tevisweb081/ oder über www.kreis-wesel.de