Neukirchen-Vluyn/Moers. Der Präses der ev. Kirche dankte den Notfallseelsorgenden aus dem Kirchenkreis Moers für Einsatz in Katastrophengebieten. Die Helfer berichten.
Nach der Unwetterkatastrophe im Juli waren auch neun ehrenamtliche Notfallseelsorgende aus den Kirchenkreisen Moers, Dinslaken und Wesel in den betroffenen Gebieten tätig. Am 1. November hat Dr. Thorsten Latzel, Präses der Ev. Kirche im Rheinland, alle damals aktiven Notfallseelsorgenden zu einem Gottesdienst eingeladen.
„Christus war im Schlamm auch durch Sie gegenwärtig“, sagte Latzel. Den Dank der Landeskirche drückte er in Gestalt einer Medaille aus, die den Anwesenden überreicht wurde. Auch eine Delegation aus Moers war in dem Dankgottesdienst in der Düsseldorfer Neanderkirche vertreten. Darunter die koordinierende Notfallseelsorgerin Kerstin Pekur-Vogt. Das teilt der Kirchenkreis Moers jetzt mit.
Der Gottesdienst war eine schöne Geste
„Wir sind Notfallseelsorgende, weil wir in Not bei den Menschen sein wollen und hätten eigentlich keines Dankes bedurft“, sagt Kerstin Pekur-Vogt. „Aber der Gottesdienst der Landeskirche war eine Geste, die uns sehr berührt und gefreut hat“, gibt die Neukirchen-Vluynerin zu.
Eineinhalb Wochen lang war das Team jeden Tag nach Erftstadt-Blessem gefahren. Das bedeutete, täglich um 4 Uhr morgens aufbrechen und nahezu ohne Pause bis zur Rückfahrt um 23 Uhr im Dauereinsatz zu sein. Pekur-Vogt: „Es war eine anstrengende Zeit, aber wir haben gesehen, dass unsere Hilfe dringend notwendig war. Denn wir konnten den Menschen, die in dieser Katastrophe Angehörige verloren hatten, in deren Leben alle Sicherheit verschwunden war und die nicht wussten, wie es weitergehen soll, in ihrer Verzweiflung, Wut und Trauer zur Seite zu stehen und helfen, wieder Mut zu fassen.“
250 bis 300 Notfallseelsorgende waren im Einsatz
Etwa 250 bis 300 Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger waren bei der Flutkatastrophe nach dem 15. Juli im Gebiet der Evangelischen Kirche im Rheinland im Einsatz, um den betroffenen Menschen und Einsatzkräften beizustehen. Im Dankgottesdienst am 1. November in der Düsseldorfer Neanderkirche bedankte sich Präses Torsten Latzel in seiner Predigt: „Sie haben mit Ihrem Einsatz vielen Menschen nicht nur den Glauben an die Menschheit wiedergegeben, sondern auch geholfen, den Glauben an Gott nicht zu verlieren.“