Neukirchen-Vluyn/Kreis Wesel. Kommunen treffen sich Mittwoch zur ersten Arbeitskreissitzung, um die Offenlage des Regionalplanentwurfs zu verhindern. Ein Fachanwalt ist dabei.

Im Kampf gegen die Ausweisung weiterer Kiesflächen im Kreis Wesel besprechen die betroffenen Kommunen Neukirchen-Vluyn, Kamp-Lintfort, Rheinberg und Alpen nun die mögliche Strategie, um eine zweite Offenlage des Regionalplans in diesem Jahr noch zu verhindern. In einem ersten Treffen des interkommunalen Arbeitskreises am Mittwoch soll auch ein Kölner Fachanwalt zu Wort kommen, den die Kommunen beauftragt haben.

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Der Regionalplanentwurf des Regionalverbands Ruhr (RVR) sieht die Ausweisung von mehr als 400 Hektar neuer Kiesflächen im Kreis Wesel vor. Allein 180 Hektar, eine Größe von 254 Fußballfeldern, befinden auf Neukirchen-Vluyner Gebiet.

Der RVR strebt den notwendigen politischen Beschluss im Ruhrparlament zur Offenlage des Planentwurfs noch in diesem Jahr an. Damit könnte der offizielle Prozess für den endgültigen Regionalplan bereits im Januar mit der dreimonatigen Auslegung des Entwurfs beginnen. Das möchten die Städte Neukirchen-Vluyn, Kamp-Lintfort, Rheinberg und Alpen dringend verhindern, auch, weil noch immer eine Klage des Kreises und der Städte sowie des Kreises Viersen gegen das Land am Oberverwaltungsgericht Münster anhängig ist, über die aber noch nicht entschieden wurde.

Eine andere Möglichkeit wäre, die Kiesflächenausweisung aus dem Regionalplanentwurf herauszunehmen. Das lehnt der RVR aber bislang ab.

Neben den interkommunalen Treffen haben Stadt und Politik in Neukirchen-Vluyn einen interfraktionellen Arbeitskreis gegründet, der in der kommenden Woche erstmals tagen soll.

Darin wird auch an einer umfangreichen Stellungnahme gearbeitet, die in Absprache mit den weiteren Kommunen an das politische Gremium im RVR, das Ruhrparlament und seine Fraktionen, gehen soll.

Unterdessen wollen Kreis und RVR den zwischenzeitlichen gerissenen Gesprächsfaden in Sachen Kies wieder aufnehmen. Landrat Ingo Brohl habe mittlerweile ein Gesprächsangebot von Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel erhalten, bestätigte eine Kreissprecherin auf Anfrage. Man befinde sich derzeit in der Terminabstimmung.

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Eine weitere Terminfindung steht allerdings noch aus. Die Leiterin der Landesplanung im NRW-Wirtschaftsministerium, Dr. Alexandra Renz, hatte auf der RVR-Abgrabungskonferenz vor zwei Wochen angekündigt, mit den Planungsdezernenten der betroffenen Städte und Gemeinden sowie dem Kreis in einen schnellen Austausch zu treten. Die Einladungen seien bereits geschrieben. Bis Dienstag war diese Einladung zumindest in Neukirchen-Vluyn noch nicht eingetroffen.